Der Nordosten Brasiliens wird weiterhin von der Dürre gegeißelt. In vier von zehn Munizipien der Bundesstaaten Piauí, Alagoas und Bahia ist bereits der Notstand ausgerufen worden. Insgesamt sind dort 296 Munizipien betroffen, in denen die Menschen auf Wasser aus dem Hahn verzichten müssen. Aber auch im Bundesstaat Ceará und Minas Gerais gibt es Probleme mit der extremen Trockenheit.
Seit Jahrzehnten wird versucht, das Problem der Trinkwasserversorgung im trockenen Nordosten Brasiliens zu lösen. Seit Monaten wird dieser jedoch von einer extremen Dürre heimgesucht. In Alagoas müssen die Menschen von 36 Munizipien bereits seit acht Monaten auf regelmäßig fliessendes Wasser verzichten. Von den 102 Munizipien des Bundesstaates ist der Wassermangel mittlerweile in 38 so hoch, dass die Bevölkerung mit Hilfe von Tanklaster mit Wasser versorgt wird. Allerdings gilt dies lediglich für die städtischen Bereichen. Die Landbevölkerung ist ohne jegliche öffentliche Wasserversorgung, wie es heißt. Sie leidet jedoch doppelt unter Dürre, da ebenso sie angesichts des Wassermangels ebenso Einbußen bei der Land- und Viehwirtschaft hinnehmen müssen.
Am stärksten wirkt sich die Trockenheit im Bundesstaat Piauí aus. Dort ist in beinahe 70 Prozent der 224 Munizipien der Notstand erklärt worden. Zu spüren sind die Folgen der Trockenheit vor allem in der Region São Raimundo Nonato, zu der auch der Nationalpark Serra da Capivara zählt. Betroffen sind allein in dieser Region etwa 110.000 Menschen. Im Stausee Petrônio Portela ist der Wasserstand zudem auf nur zwölf Prozent der eigentlichen Kapazität abgesunken. Das Wasser ist allerdings nicht mehr für den menschlichen Konsum geeignet.
Von den 417 Munizipien Bahias ist in 106 der Notstand ausgerufen worden. Weitere 44 kommen aus dem Bundesstaat Ceará hinzu und drei aus Minas Gerais. Mit der Anerkennung der Notstandssituation erhalten die betroffenen Regionen finanzielle Hilfen vom Bund, um die Bevölkerung mit Trinkwasser aus dem Tanklaster zu versorgen, eingetragene Sedimente aus den Quellbereichen zu entfernen und Maßnahmen für die Wasserversorgung der Landbevölkerung zu ergreifen.