Schwere Überschwemmungen im Amazonasgebiet

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Große Teile des Bundesstaates Acre sind nach heftigen Regenfällen überschwemmt (Foto: Foto: Sérgio Vale/Secom)
Datum: 05. März 2015
Uhrzeit: 09:11 Uhr
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Ein Jahrhunderthochwasser hat im Amazonasgebiet Brasiliens ganze Landstriche unter Wasser gesetzt. Angesichts der Überschwemmungen haben über 100.000 Menschen im Bundesstaat Acre ihre Häuser verlassen müssen. In mehreren Munizipien ist der Katastrophenzustand ausgerufen worden. Tausende Feuerwehrmänner, Polizisten, Soldaten und freiwillige Helfer sind rund um die Uhr im Einsatz.

Fünf Munizipien Acres haben den Katastrophenzustand ausgerufen. Betroffen sind zudem weitere vier der insgesamt 22 Munizipien des Bundesstaates. Allein in der Regionalhauptstadt Rio Branco stehen nahezu 5.000 Hektar unter Wasser. Dort sind über 86.000 Menschen vom Hochwasser betroffen, 24.000 Häuser wurden überschwemmt. In den über 20 Notunterkünften sind mittlerweile mehr als 7.700 Männer, Frauen und Kinder untergebracht. Allerdings nimmt ihre Zahl fast stündlich zu, steigt doch der Fluss Acre weiterhin einen Zentimeter pro Stunde an. Am Dienstagabend (3.) hat der Wasserstand des Flusses 18,22 Meter betragen und war damit dreimal so hoch wie normal. Die Rede ist vom größten Hochwasser seit 132 Jahren.

Über 20.000 Haushalte sind in Rio Branco seit Tagen ohne Strom. Drei der vier Verbindungsbrücken mussten geschlossen werden. Gefordert haben die Überschwemmungen zudem auch ein Menschenleben. Eine 64-jährige Frau erlitt einen Stromschlag, als sie ihrer Tochter bei der Räumung des überschwemmten Hauses half.

Während die Bevölkerung unter dem Hochwasser leidet, suchen skrupellose Kriminelle den Profit. Sie dringen in den überschwemmten Bereichen in die Häuser, um auch noch das Wenige zu stehlen, was den Menschen geblieben ist.

Im Bundesstaat Amazonas ist zudem der Fluss Solimões über die Ufer getreten. Dort haben sieben Munizipien den Notstand erklärt, weitere acht sind im Alarmzustand. Gebangt wird auch in der Amazonashauptstadt Manaus. Dort bewegt sich der Wasserpegel des Rio Negro zwar noch im Normalbereich. Allerdings wird befürchtet, dass sich das Hochwasser des Solimões auch auf Manaus auswirken könnte. In der Regenwaldmetropole treffen beide Flüssen aufeinander und verbinden sich zum mächtigen Amazonas.

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