Wassermangel in Brasilien: Wissenschaftler fordern Einbindung in Krisenmanagement

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Brasiliens Wissenschaftler kritisieren die Regierung in Hinblick auf den Umgang mit der Wasserknappheit im Land (Reproduktion ABC)
Datum: 14. Februar 2015
Uhrzeit: 21:06 Uhr
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Brasilianische Wissenschaftler üben momentan harsche Kritik an Politik und Regierung. Die Experten zahlreicher Universitäten und Institutionen kritisieren, dass ihre Forderungen und Empfehlungen zur Wasser- und Energiekrise des Landes bislang nicht berücksichtigt wurden. Daher haben sie sich jetzt mit einer “Carta de São Paulo” an Presse und Öffentlichkeit gewandt und zugleich umgehende Maßnahmen gefordert. Darüber hinaus kritisieren sie die mangelnde Transparenz beim Umgang mit dem Problem des Wassermangels.

Die seit über einem Jahr anhaltende extreme Trockenheit hat vor allem in den drei Bundesstaaten Minas Gerais, São Paulo und Rio de Janeiro für leere Stauseen, große Probleme bei der Trinkwasserversorgung und ebenso bei der Energieerzeugung gesorgt. Nach Aussagen der Mitglieder der brasilianischen Akademie der Wissenschaften (ABC) ist ihr Angebot zur Hilfe bisher allerdings ungehört geblieben. Sie hatten den drei Landesregierungen eine Diagnose, Prognose und einen Maßnahmenkatalog vorgelegt und fordern die Einbindung der Wissenschaftler, die bereits mit etlichen Forschungsarbeiten aufwarten könnten.

Darüber hinaus gehen sie davon aus, dass das Problem bei Weitem über einen bloßen Wassermangel hinausgeht. Sie sprechen von einer Krise bei der Trinkwasser- und Energieversorgung, klimatischen Veränderungen und auch von Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. Es wird vermutet, dass schon jetzt das Anlegen von Wasservorräten in nicht abgedeckten Behältern zur Erhöhung der Dengue-Erkrankungen beiträgt.

Sollte der Wasserverbrauch nicht umgehend drastisch reduziert werden, könnte es in vielen Munizipien zu einem Notstand kommen, einschließlich in der Megametropolen São Paulo und Rio de Janeiro, so die Wissenschaftler. Sie fordern, dass die Bevölkerung über das tatsächliche Ausmaß der Krise informiert wird, damit diese sich vorbereitet und bei Gegenmaßnahmen mithilft bevor es angesichts möglicher Auswirkungen zu sozialen Unruhen komme.

Nach den Prognosen der Akademiker werden sich die Wasserstände in den Stauseen dieses Jahr nicht ausreichend erholen. Die geringen Niederschlagsmengen der vergangenen Wochen scheinen ihnen Recht zu geben. Notwendig wären überdurchschnittliche Niederschlagsmengen während der momentanen Regenzeit. Tatsächlich liegen diese bisher allerdings um die Hälfte unter dem üblichen Durchschnitt.

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