In Brasilien sind zwei Tage vor dem Jahreswechsel vier Menschen bei einem Strandbesuch vom Blitz erschlagen worden. Der Vorfall ereignete sich am Montag (29.) am belebten Strand von Praia Grande in der Nähe von São Paulo. Vier weitere Personen wurden dort ebenfalls durch einen weiteren Blitz verletzt. In keinem anderen Land der Welt gehen es so viele Blitze nieder wie in Brasilien. Insgesamt verzeichnete das größte Land Südamerikas in diesem Jahr rund 100 Blitztote.
Über 57 Millionen Blitze entladen sich laut der Forschungsgruppe Atmosphärische Elektrizität (Elat) des brasilianischen Weltraumforschungsinstitut Inpe jährlich über dem tropischen Land. Allein in den frühen Morgenstunden vom Montag (29.) sollen über der Megametropole São Paulo 2.143 Blitze niedergegangen sein. Am Strand von Praia Grande sind am Montagnachmittag zwar deutlich weniger atmosphärische Entladungen gezählt worden, dort forderten sie allerdings Todesopfer. Vier Badegäste hatten angesichts eines aufkommenden Gewitters Schutz unter einem Sonnenschirm gesucht, indem kurz später ein Blitz eingeschlagen hat. Alle vier Männer und Frauen der gleichen Familie starben an Ort und Stelle. Am selben Strand wurden unter einem anderem Sonnenschirm ebenfalls vier Menschen getroffen, diese konnten jedoch verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Zahl der Toten durch die elektrischen Entladungen aus der Atmosphäre werden in Brasilien für das ablaufende Jahr auf gut 100 geschätzt. Durchschnittlich sind laut den Forschern in den vergangenen 15 Jahren in Brasilien jährlich 130 Menschen durch Blitze ums Leben gekommen und über 200 verletzt worden. Von 50 Blitztoten weltweit entfällt einer auf Brasilien. Dass dem so ist, liegt unter anderem an der Größe des Landes sowie an der Häufigkeit des Phänomens. Immerhin umfasst das südamerikanische Land über 8,5 Millionen Quadratkilometer. Hinzu kommt, dass die Blitzhäufigkeit in dem tropischen Land aufgrund der höheren Temperaturen wesentlich höher liegt als beispielsweise in Europa.