In Brasilien kommt möglicherweise bereits im kommenden eine Impfung gegen das gefürchtete Dengue-Fieber auf den Markt. Der Impfstoff soll in der Lage sein, die vier Typen des Denguevirus zu 61 Prozent abzuwehren und schwere Formen der Erkrankung zu über 95 Prozent zu verhindern. Anfang 2015 soll bei den brasilianischen Behörden die Genehmigung des Impfstoffs beantragt werden, alle notwendigen Tests seien im größten Land Südamerikas bereits durchgeführt wurden.
Alljährlich erkranken weltweit Millionen Menschen an Dengue. Allein dieses Jahr sind bis Anfang Oktober bereits 377 Menschen in Brasilien am „Knochenbrecher“ gestorben. An einem Impfstoff wird daher rund um den Globus schon seit Jahren gearbeitet. Jetzt scheint dieser kurz vor der Einführung in Brasilien zu stehen. Entwickelt wurde die Impfung vom französischen Pharmaunternehmen Sanofi Pasteur, welches neben Brasilien auch in verschiedenen anderen Ländern Lateinamerikas bereits Testreihen durchgeführt hat. Nach Angaben des Unternehmens werden zwar nur 60,8 Prozent der Geimpften vollständig immun gegen Dengue. Allerdings würden die Patienten bei einer Ansteckung zu 95,5 Prozent keine schwere Form des Fiebers entwickeln.
Noch ausstehend ist indes die Anerkennung des Impfstoffs durch die brasilianischen Behörden. Doch wird davon ausgegangen, dass bereits Ende 2015 Impfungen gegen Dengue möglich sind. Sollte es zu einer groß angelegten Impfaktion kommen, werden damit jedoch nicht die Anstrengungen überflüssig, die Brutstätten der Tigermücke (Aedes aegypti) einzudämmen. Sie gilt als Überträger des Denguefiebers sowie ebenso anderer Krankheiten wie dem Chikungunya-Fieber, Gelbfieber und Malaria.
Mit breit angelegten Kampagnen wird deshalb versucht deren Brutstätten auszumerzen, die sich vor allem in kleinen Wasseransammlungen in den Siedlungsbereichen befinden. Die brasilianische Forschungseinrichtung Fiocruz setzt zudem auf die Bakterie Wolbachia, mit der die Lebensdauer der Aedes aegypti verkürzt und der Krankheitserreger des Denguefiebers ausgeschaltet wird. Erste Freilandversuche dazu laufen bereits.