Im Zentrum und Südosten Brasiliens sorgt die anhaltende Trockenheit nicht nur für Wassermangel, sondern auch für Brandherde. Allein in den ersten beiden Oktoberwochen hat das Institut für Raumforschung (Inpe) 20.600 Brandherde in ganz Brasilien gezählt, 80 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zwei Menschen sind bereits bei Löschversuchen ums Leben gekommen.
Die meisten Brände werden derzeit im Bundesstaat Minas Gerais verzeichnet. In den vergangenen zwei Tagen waren es 700. Betroffen sind unter anderem die Serra da Canastra und die Serra do Papagaio. Zwei Männer, die als freiwillige Helfer bei der Bekämpfung eines Feuers im Einsatz waren, sind am Mittwoch (15.) ums Leben gekommen. Ein weiterer erlitt schwere Verbrennungen.
Kritisch ist die Situation ebenso um Bundesstaat São Paulo. Dort hat die Trockenheit bereits zu Wassermangel in verschiedenen Städten sowie in einigen Vierteln der Megametropole geführt. In den vergangenen zwei Wochen wurden nun zudem 600 Brandherde gezählt. In verschiedenen Bereichen der Serra da Cantareira konnte die Feuerwehr zwar die Brandherde eindämmen. Eine Entwarnung haben sie dennoch nicht ausgesprochen. Das Feuer könne jederzeit wieder aufflammen, hieß es.
Betroffen ist in São Paulo ebenso ein Teil der Serra do Japi und Cristais, ein Naturschutzgebiet und einer der wenigen Reste des Atlantischen Regenwaldes, den es in diesem Bundesstaat noch gibt. In der Umgebung der nur 90 Kilometer von São Paulo entfernten Stadt Cabreúva hat das Feuer bereits eine Fläche in der Größe von 100 Hektar zerstört. Feuerwehrkräfte und freiwillige Helfer sind dort seit fünf Tagen im Einsatz, um den Brand eizudämmen, der im Regenwald begonnen hatte und nun sich nun Siedlungen und der Stadt nähert.
Keine Hilfe ist momentan vom Wetter zu erwarten. Laut den Meteorologen werden erst für die kommende Woche Niederschläge erwartet.