Erster Verdachtsfall von Ebola im Süden Brasiliens

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Der erste Ebola-Verdachtsfall in Brasilien wurde umgehend aus der Provinz nach Rio de Janeiro ausgeflogen (Foto: Vanderlei Faria/Prefeitura Cascavel)
Datum: 10. Oktober 2014
Uhrzeit: 16:13 Uhr
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In Brasilien sorgt ein erster Verdachtsfall von Ebola für Aufregung. Bei dem Erkrankten handelt es sich um einen Mann, der bereits vor gut drei Wochen aus Guinea zurückgekehrt ist. Die Infizierung wurde allerdings noch nicht bestätigt. Die Behörden leiteten jedoch umgehend massive Sicherheitsmaßnahmen ein und isolierten den 47-Jährige vollständig. Dafür wurde auch der komplette Gesundheitsposten, wo der Patienten mit hohem Fieber eingeliefert wurde, vollständig abgeriegelt. 51 Mitarbeiter, Ärzte, Patienten und deren Angehörige, die sich zu diesem Zeitpunkt im Gebäude aufhielten, durften das Krankenhaus nicht verlassen und stehen unter strenger Beobachtung.

Nach letzten Informationen soll Bah Souleymane bereits am 19. September über den Flughafen Guarulhos in São Paulo nach Brasilien eingereist sein. Seit Mittwoch (8.) habe er hohes Fieber und deshalb am Donnerstag den Erste-Hilfe-Posten in der südbrasilianischen Stadt Cascavel aufgesucht. Dort wurden nach dem Bekanntwerden seines Herkunftslandes die in einem internationalen Protokoll festgelegten Maßnahmen eingeleitet. Guinea gilt als eins der afrikanischen Länder mit einer Ebola-Epidemie. Der Posten wurde geschlossen und von der Militärpolizei bewacht. Keiner durfte das Gebäude verlassen oder betreten.

Am frühen Donnerstagmorgen wurde der afrikanische Missionar ins Nationale Zentrum für Infektionskrankheiten Evandro Chagas in Rio de Janeiro ausgeflogen. Einzelne Patienten, die nachweislich keinen direkten Kontakt mit ihm hatten, durften mittlerweile den Gesundheitsposten verlassen. Die nationalen Gesundheitsbehörden sind inzwischen mit einem speziellen Koordinationsteam vor Ort. Dieses soll unter anderem herausfinden, mit wem Souleymane seit seiner Ankunft in Brasilien Kontakt hatte.

Erst Mitte August waren in verschiedenen brasilianischen Städten Übungen durchgeführt worden, um die Mitarbeiter im Gesundheitsbereich auf einen möglichen Ebola-Fall vorzubereiten. Bisher wurde ein Ebola-Risiko in Brasilien zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, jedoch als äußerst gering eingestuft. Sollte die Krankheit bei dem Mann bestätigt werden, wäre dies der erste Ebola-Fall in Lateinamerika. Noch stehen die Ergebnisse der Laborproben indes aus, des Ergebnis soll frühestens am Samstag (11.) vorliegen.

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