Brasilien setzt immer stärker auf Naturheilkunde

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Datum: 19. Mai 2014
Uhrzeit: 19:50 Uhr
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Die Naturheilkunde gewinnt in Brasilien immer mehr an Stellenwert. Neu eingeführt wurde nun bei den Medikamenten die Kategorie “Traditionelle Phytotherapeutische Produkte”. Sie enthält Pflanzenarten, die traditionell in der Volksheilkunde Verwendung finden und aus denen Kapseln, Tees, Cremes und andere Produkte hergestellt werden. Medikamente, die auf Basis dieser Pflanzen beruhen, können künftig einfacher registriert werden, ohne dass langjährige Studien über Wirksamkeit und Nebeneffekte notwendig wären.

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Bisher enthält die Liste der “Traditionellen Phytotherapeutischen Produkte” lediglich 16 Pflanzenarten, die von der staatlichen Aufsichtsbehörde Anvisa als Heilmittel anerkannt wurden. Darunter ist der südbrasilianische Baum Espinheira Santa, dessen Blätter vor allem in Form von Tees seit Jahren gegen Probleme wie Gastritis eingesetzt werden. Dabei ist ebenso die Schlingpflanze Guaco, aus dessen Blättern ein Hustensaft gewonnen wird. Guaco gilt als potenter Schleimlöser. Zur Beruhigung beitragen und für einen besseren Schlaf sorgen sollen die Blätter der Passionsfrucht Maracuja. Auch sie ist in der Liste enthalten. Gemein haben die Pflanzen, dass sie bereits seit Generationen von der lokalen Bevölkerung als Heilmittel und Hausmittel eingesetzt werden.

Die neue Kategorie erleichtert den Herstellern medizinischer Produkte nun jedoch die Registrierung der Heilmittel auf Pflanzenbasis. Nachgewiesen werden muss lediglich, dass ihre Verwendung sicher ist und sie seit über 30 Jahren eingesetzt werden. Weitere langwierige Studien sind nicht nötig.

Erleichterungen gibt es ebenso bei einer zweiten Kategorie, den Phytotherapeutischen Medikamenten. In diese Kategorie wurden 43 Pflanzen aus Brasilien und anderen Ländern aufgenommen, deren medizinische Verwendung als sicher gilt. Auch für Produkte, die auf ihrer Basis beruhen, müssen zukünftig keine zusätzlichen Wirkungs- und Sicherheitsstudien mehr vorgelegt werden.

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