Unfallschwerpunkte sind nicht ungewöhnlich, die Warnungen davor ebenso nicht. Nun soll es auch eine Warnung vor jenen Stellen auf Straßen geben, wo Tiere vermehrt zu Tode kommen. Eine in Brasilien entwickelte App soll dabei helfen. Demmach hat das Centro Brasileiro de Estudos em Ecologia de Estradas (CBEE) eine Smartphone-App mit dem Namen „Sistema Urubu“ („Geier“) entwickelt. Sie setzen dabei auf die Nutzer selbst.
Sie sollen überfahrene Tiere fotografieren und die mit GPS-Koordinaten versehenen Bilder an die Organisation senden und damit in eine Datenbank einpflegen. Daraufhin werden von dem CBEE die besonders gefährlichen Straßenabschnitte identifiziert und Lösungen entwickelt. Anschließend sollen diese an die zuständigen Straßenverkehrsbehörden übergeben werden, um beispielsweise mit Zäunen, Unterführungen oder speziellen Beschilderungen die Unfallzahlen zu reduzieren.
„Urubu erlaubt uns, zuverlässige Informationen aus ganz Brasilien in Echtzeit zu sammeln, so dass Regierungsbehörden, Manager, Unternehmen und Forscher die zeitlichen und räumlichen Auswirkungen von überfahrenen Tieren verstehen können“, sagte Alex Bager, Chef des CBEE.
Seit vergangenem Freitag ist die App Sistema Urubu für Android via Google Play erhältlich, erste überfahrene Tiere wurde bereits in der Datenbank registriert.
In Brasilien sterben jährlich knapp 475 Millionen Tiere auf den Straßen. Die am häufigsten getöteten Tierarten sind Echsen, Amphibien aber auch kleine und große Säuger.