Auch wenn die Zahl der Bio-Landwirte in den vergangenen Jahren in Brasilien zugenommen hat, nimmt die Fläche auf der ökologisch produziert wird im Vergleich zum konventionellen Landbau nur wenige Prozent ein. Das soll sich ändern. Am Donnerstag stellte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff bei der Konferenz zur nachhaltigen, ländlichen Entwicklung einen landesweiten Plan zum Bio-Anbau und organischen Produktion vor. Sie setzt dabei vor allem auf die kleinen und familiären Landwirte.
Mit dem Plan, der kurz „Brasil Agroecológico“ genannt wird, sollen erstmals die Aktionen von zehn verschiedenen Ministerien zu diesem Thema zusammengeführt werden. Um das „agroökologisches Brasilien“ zu stärken, stellt die Regierung zudem in den nächsten drei Jahren insgesamt 8,8 Milliarden Reais (ca. 3 Mrd. Euro) zur Verfügung. Diese sollen vor allem den kleinsten Landwirten zu Gute kommen, indem 7 Milliarden Reais über das „Pronaf“, einem Programm zur Stärkung der familiären Landwirtschaft, vergeben werden sollen.
Der Plan sieht neben Schulungen zum Bio-Produkt und Bio-Anbau eine praktische Unterstützung der Landwirte vor. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aufklärungsarbeit, die nicht nur bei den Landwirten ansetzt, sondern auch bei den künftigen Konsumenten, den Kindern. So soll die Jugend der ländlichen Gebiete zum agroökologischen Anbau animiert werden, zum Beispiel mit der Einrichtung von Schulgärten.