Brasilien ist der weltweit größte Markt für die Psycho-Droge Crack und der zweitgrößte für Kokain. Dies geht aus einer nun veröffentlichten Studie des „Nationalen Forschungsinstituts für Alkohol und andere Drogen“ (Inpad) der Universität von São Paulo hervor. Die Auswertung der an 4.600 Personen in 149 Städten des Landes durchgeführten Befragung wurde am Mittwoch (5.) in der Megametropole vorgestellt.
Die erschreckenden Ergebnisse zeigen, dass alleine in Brasilien ein Fünftel des weltweit produzierten Cracks konsumiert wird. Die aus Kokainsalz und Natron hergestellte Droge mit dem höchsten psychischen Abhängigkeitspotenzial wurde demnach von mindestens 2,6 Millionen Brasilianerinnen und Brasilianern mindestens einmal in ihrem Leben geraucht. Dies entspricht 1,4 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der Landes. Zudem haben rund 150.000 Jugendliche die Droge ausprobiert, was einem Prozent der Altersgruppe entspricht.
Das deutlich teurere Kokain wurde nach der Auswertung der jüngsten Zahlen von fast vier Prozent oder 6 Millionen Menschen der adulten Bevölkerung Brasiliens mindestens einmal in ihrem Leben konsumiert. Bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren sind es 440.000 oder 3 Prozent. In 2011 konsumierten 2,6 Millionen Erwachsene und 244.000 Jugendliche Kokain in Brasilien. Die Form des „Schnupfens“ war dabei die überwiegend genutzte Darreichungsform.
Beim regionalen Konsum sind dabei große Unterschiede festzustellen. So konzentrierte sich 2011 die größte Zahl der Konsumenten mit 46 Prozent im Südosten (Rio de Janeiro, São Paulo, Belo Horizonte). Im Nordosten waren es mit 27 Prozent schon deutlich weniger, gefolgt vom Norden und Mittelwesten mit jeweils 10 Prozent und dem Süden mit sieben Prozent.