Seit heute ist die chirurgische Abteilung im Krankenhaus Hospital Universitário Pedro Ernesto (Hupe) in Rio de Janeiro geschlossen. Diese Massnahme wurde notwendig, nachdem die private Reinigungsfirma angekündigt hat, die Arbeit einzustellen, da die Regierung die Rechnungen nicht bezahle. So könne die entsprechende Hygiene und Sterilisation der Operationsräume nicht mehr gewährleistet werden.
Ärzte, Mitarbeiter des Krankenhauses und Angehörige von Patienten demonstrierten heute für notwendige Verbesserungen. Seit Wochen leidet das Krankenhaus unter fehlenden Zahlungen. Inzwischen konnte auch die Essensversorgung der Patienten nicht mehr sichergestellt werden. Familienmitglieder waren gezwungen, täglich Essen für ihre Angehörigen vorbei zu bringen.
Jeden Tag fehle etwas anderes. Einmal sei es Kleidung, einmal Verbandsmaterial, so ein Doktor gegenüber der brasilianischen Presse. Ausserdem wären von den 20 Operationssälen derzeit maximal acht funktionsfähig. In den anderen würden Beamtungsgeräte und Monitore fehlen. Seit vergangenem Freitag wären rund 40 Operationen abgesagt worden.
Die Aussenstände beziffert die Krankenhausleitung derzeit auf 3 Millionen Reais (ca. 1.07 Millionen Euro). Diese müssten umgehend angewiesen werden, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Die verantwortliche Mitarbeiterin im Ministerium, die für die Zuweisungen an die Krankenhäuser zuständig ist, erklärte heute, dass die Zahlungen mittlerweise veranlasst wurden.