Ein überraschender und ausgiebiger Hagelschauer hat die Millionenmetropole São Paulo in Brasilien am Dienstag in eine Winterlandschaft verwandelt. Ganze Stadtteile lagen aus der Luft gesehen unter einer Decke aus „Puderzucker“, wie man es während der kalten Jahreszeit eher aus europäischen Städten kennt. Dabei herrschten in dem gigantischen Ballungszentrum um die 29 Grad.
Mehrere Zentimeter hoch lagen die eisigen Hagelkörner auf den Strassen und Dächern, stellenweise kamen Schaufelbagger als umfunktionierte Räumfahrzeuge zum Einsatz. Nur wenige Kilometer weiter kamen die Niederschläge als dicke Regentropfen am Boden an und sorgten für überflutete Strassen. In weiten Teilen des brasilianischen Wirtschaftszentrums kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen. Die Staulänge auf den 868 Kilometer offiziell beobachteten Strassen betrug bis zu 173 Kilometer.
Für die Kinder war der Hagelschauer ein einmaliges Erlebnis. Sie spielten ausgelassen mit der schnell dahin schmelzenden Masse. Hausbesitzer und Autohalter hingegen blickten eher sorgenvoll in den Himmel. Vielerorts hatten die Hagelkörner schwere Schäden angerichtet, zudem brachten die Windböen des Unwetters auch zahlreiche Bäume zum Umstürzen und deckten Dächer ab.
Auch aus mehreren Ortschaften im Bundesstaat Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens wurde Hagel gemeldet. Dort richtet die eher winzigen Körner keine Schäden an.