In Brasilien sind erneut unabhängig voneinander zwei Fälle von Masern aufgetreten. Wie die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates Rio Grande do Sul am Donnerstag (19.) bestätigten, sind in dem südlichsten Bundesstaat des Landes zwei 11- und 12-jährige Geschwister an der Virusinfektion erkrankt. Bereits Anfang August waren drei Fälle aus Belém in dem im Norden Brasilien gelegenen Bundesstaat Pará gemeldet worden.
Bei allen fünf Fällen erfolgte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Ansteckung im Ausland. Die beiden Schwestern aus Porto Alegre waren vom 22. bis 28. August mit ihrer Familie in Buenos Aires in Argentinien, so die das Gesundheitsministerium in einer schriftlichen Stellungnahme. Sie seien aufgrund einer Hühner-Eiweiß-Allergie nicht geimpft worden. Auch in den drei Fällen in Pará war nach letzten Erkenntnissen keinerlei Impfschutz vorhanden.
Der Masernvirus ist in Brasilien bereits seit dem Jahr 2000 vollständig ausgerottet, die letzten „importierten Fälle“ wurden im Jahr 2006 registriert. In sämtlichen staatlichen Gesundheitsposten sind Impfstoffe für Kinder ab 12 Monate kostenlos erhältlich und werden als Dreifachimpfung SRC (tríplice viral / sarampo, rubéola, caxumba) gegen Masern, Röteln und Mumps über den nationalen Impfplan flächendeckend verabreicht. Seit Jahren werden zudem oftmals mit prominenten Persönlichkeiten regelmäßige Kampagnen (siehe Foto) durchgeführt, um der „Impfmüdigkeit“ vorzubeugen. Dies gilt auch zur Vorsorge von anderen Erkrankungen wie Kinderlähmung, Grippe, Tetanus oder Gelbfieber.
Masern ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft. Neben typischen roten Hautflecken ruft die Erkrankung Fieber und einen erheblich geschwächten Allgemeinzustand hervor. Zudem können lebensbedrohende Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen auftreten. In Deutschland wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in diesem Jahr bereits über 500 Fälle von Masern registriert.
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