In Brasilien wurden seit Beginn der nationalen Impfkampagne gegen die Schweinegrippe am 08. März dieses Jahres bislang 81 Millionen Personen gegen den H1N1-Erreger immunisiert. Dies erklärte Gesundheitsminister José Gomes Temporão bei der Vorstellung eines Zwischenberichtes am Donnerstag. Seiner Aussage nach wurden zwischenzeitlich 88 Prozent der definierten Risikogruppe von 92 Millionen Brasilianerinnen und Brasilianern geimpft. Die Behörden waren bei der Planung der Kampagne im Rahmen der kostenlosen nationalen Gesundheitsversorgung von einer Impfquote von 80 Prozent ausgegangen.
„Die Zahlen zeigen den grossen Erfolg unserer Initiative. Es ist die grösste Impfkampagne, die weltweit realisiert wurde“ erklärte der Gesundheitsminister stolz. Das Land sei nun frei von einer Epidemie der „neuen Grippe“. Temperão wies jedoch darauf hin, dass die Präventivkampagne unvermindert fortgeführt werde. Zudem seien in den einzelnen Bundesstaaten insgesamt 1,9 Millionen Einheiten zur Behandlung eines schweren Krankheitsverlaufes bevorratet, dies sei ausreichend für 38-mal so viele Fälle, wie im vergangenen Jahr aufgetreten wären.
Der Bundesstaat mit der höchsten Impfquote ist Paraná mit 106 Prozent. Dies bedeutet, dass mehr Personen geimpft wurden, als eigentlich vorgesehen war. In São Paulo und Santa Catarina wurden jeweils 97 Prozent der Zielgruppe immunisiert. Die geringste Erfolgsquote wurde im Bundesstaat Roraima mit 69 Prozent registriert.
Bei drei Risikogruppen will das Gesundheitsministerium in den kommenden Wochen nochmals verstärkt für die Immunisierung werben, da dort die geplante Impfquote von 80 Prozent noch nicht erreicht wurde: bei Schwangeren (73%), Kindern zwischen 2 und 5 Jahren (40%) und Erwachsenen zwischen 30 und 39 Jahren (70%).
Seit Jahresbeginn verzeichneten die Gesundheitsbehörden insgesamt 609 stationäre Behandlungen mit Symptomen der „neuen Grippe“, 74 Menschen starben nachweislich an H1N1. Unter den in Krankenhäusern behandelten schweren Fällen gehörten 45 Prozent mindestens einer Risikogruppe an.
Foto: Antonio Cruz/ABr