Versteigerung für Staudammprojekt Belo Monte soll wie geplant stattfinden

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Datum: 16. April 2010
Uhrzeit: 20:01 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Die Versteigerung der Betriebslizenzen für das geplante Megakraftwerk Belo Monte am Rio Xingú in Brasilien darf wie geplant am 20. April 2010 stattfinden. Dies bestätigte am Freitag ein Gericht in der Hauptstadt Brasília. Damit wurde der Jubel von Umweltschützern nach noch nicht einmal 40 Stunden erneut im Keim erstickt. Erst am Mittwoch hatte ein Bezirksgericht im Bundesstaat Pará dem Projekt die Umweltgenehmigung entzogen und auf einen möglichen Verfassungsbruch hingewiesen. Die Regierung unter Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva legte danach gegen die einstweilige Verfügung am Donnerstag entsprechende Rechtsmittel ein.

Den Erfolg vom Mittwoch hatten vor Ort auch Starregisseur James Cameron („Avatar“) und Schauspielerin Sigourney Weaver gefeiert. Beide besuchten in den vergangenen Tag das Gebiet im brasilianischen Regenwald rund um die Stadt Altamira und sprachen mit Anwohnern. Für Cameron ist der Kampf gegen Belo Monte entscheidend, da das Projekt seiner Aussage nach den Bau von 60 weiteren Dämmen vorbereitet. Sein Engagement wird von zahlreichen Gruppierungen unterstützt, darunter auch der brasilianischen Bischofskonferenz rund um den österreichischen Bischof Dom Erwin Kräutler.

Die brasilianische Energiebehörde Aneel bereitet nach Auskunft eines Pressesprechers weiter intensiv die Versteigerung am kommenden Dienstag vor. Allerdings kann auch gegen die letzte Entscheidung nochmals Einspruch erhoben werden. Verschiedene Unternehmen und Konsortien haben sich für die Ausschreibung angemeldet, wer den günstigsten Stromtarif anbietet, erhält letztendlich eine 30-jährige Konzession für das rund 11 Milliarden US-Dollar teure Projekt. Während Umweltschützer drastische Auswirkungen durch die Aufstauung des Rio Xingú und die damit verbundene Überflutung grosser Flächen befürchten, sehen Wirtschaft und Regierung in Belo Monte eine Notwendigkeit zur Sicherung der brasilianischen Stromversorgung in den kommenden Jahrzehnten.

Foto: xingu vivo para sempre

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