Sind es die Überreste einer längst vergangenen Zivilisation? Oder gar Ursprung des mystischen El Dorado? Was über Jahrhunderte von dichtem Regenwald bedeckt war, kam nun durch die Rodungen der letzten Jahrzehnte wieder ans Tageslicht. Im Amazonas werden immer mehr riesige Geoglyphen in einem sich über hunderte von Kilometern erstreckenden System entdeckt.
Satellitentechnik macht es möglich und Dienste wie Google Earth helfen kräftig dabei mit. Im Nordwesten Brasiliens im Bundesstaat Acre werden fast täglich neue Geoglyphen auf den Weideflächen der zahlreichen Fazendas lokalisiert. Was vom Boden schwer auszumachen ist und meist nur wie ein Kanal oder eine Vertiefung aussieht, wird aus grosser Höhe betrachtet zu einem geometrischen Gebilde. Quadrate, Rechtecke, Kreise – verschiedene Formen, manchmal sogar miteinander verbunden oder sogar verschachtelt stellen die Wissenschaftler vor immer neue Rätsel.
Eines scheint sicher zu sein: die Entstehung der ungewöhnlichen Formen, die die Begrenzung von Gebäuden oder Flächen darstellen sollen, werden auf das 12. Jahrhundert datiert. Erst 300 Jahre später sollte Sergio Cabral Brasilien tausende Kilometer entfernt entdecken. Die Universität von Acre versucht nun gemeinsam mit finnischen Wissenschaftlern das Geheimnis zu lüften. Strassen, Plätze, Brücken soll es dort von 800 Jahren gegeben haben, lange bevor der Regenwald sich seinen Lebensraum zurückeroberte und die archäologischen Schätze unter sich begrub.
Seit über 10 Jahren wird inzwischen daran geforscht, doch bis auf ein paar Tongefässe indigenen Ursprungs konnte kaum etwas ans Tageslicht gebracht werden. Und so wird sich vermutlich noch lange die Wissenschaft mit der Frage beschäftigen, wer die Erbauer dieser frühen Zivilisation waren und warum sie wieder verschwunden sind – irgendwo im tiefen und undurchdringlichen Regenwald Brasiliens.
KMZ-File für Google Earth zur Lokalisierung von Geoglyphen im Amazonasgebiet in Brasilien
(Dateigrösse: 44,3 KiB)
baut mal auf diese symbole, genausowie kornkreise, Gebäude 1:1 zum Symbol und staunt.