Wer im Urlaub gerne aktiv ist und statt auf ein Auto auf das Fahrrad setzt, wird in Brasilien leicht fündig. Die Vielfalt der Angebote ist enorm. Sie reichen von Kurztouren bis hin zu mehrwöchigen Radreisen, die mal am Strand entlang führen, mal durch den Regenwald, durch Trockensavannen oder von Stadt zu Stadt. Über einhundert Städte des Landes haben sich bereits auf den Radtourismus eingestellt, der schon seit Jahren immer beliebter wird. Wer Abenteuer und Naturgenuss sucht, kann zudem zwischen über 180 Langwanderwegen auswählen, die verschiedenste Naturschutzgebiete verbinden und ebenso vom Sattel aus genossen werden können.
Städte per Fahrrad erleben
Etliche Munizipe Brasiliens bieten nicht nur die Möglichkeit an, ein Fahrrad auszuleihen, sondern warten ebenso mit Touren durch Stadt und Land auf. Beispiele sind São Paulo, Recife, Salvador und Joinville. In São Paulo kann auf 700 Kilometern Radwegen die Stadt erkundet werden. Das kann auf eigene Faust geschehen oder per Reiseführer. Wer in Europa schon Radreisen mit launer-reisen.de unternommen hat, der wird auch in Brasilien ähnliche Reiseagenturen als auch Nichtregierungsorganisationen finden, die verschiedene Sightseeingtouren per Pedal anbieten, darunter sogar nächtliches Biking.
Ebenso in die Region geht es in der südbrasilianischen Stadt Joinville. Sie hat mit dem Projekt „Cicloturismo Circuito Dona Francisca“ mehrere Touren aufgelegt, die sowohl Könner als auch Einsteiger in die Natur und ländliche Region entführen. Joinville kann dabei als Basis gewählt werden, von der aus die Umgebung per Rad erkundet wird.
Wählen können die Bikefans zwischen acht ausgeschilderten Touren, die teilweise bis zu 47 Kilometer lang sind. Vorbei geht es bei diesen an Wasserfällen, die am Küstengebirge entspringen, an natürlichen Schwimmbecken, dem atlantischen Regenwald oder durch die Kulturlandschaft. Geradelt wird dabei vor allem auf Erdpisten und Feldwegen. Bei der „Rota Piraí“ besteht die 39 Kilometer lange Strecke etwa zu 70 Prozent aus Erdpisten und nur zu 30 Prozent aus asphaltierten Straßen.
Radreisen durch die Naturschutzgebiete Brasiliens
Besondere Radreisen durch die Natur bietet die Rede Brasileira de Trilhas de Longo Curso. Langwanderwege verbinden bei diesem Projekt die verschiedensten Naturschutzgebiete, Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete des Landes. Tausende Kilometer Wanderwege wurden bereits unter Einbindung der Lokalbevölkerung angelegt und mit schwarz-gelben Schuhabdrücken als Richtungsweiser markiert. Sie verbinden über 400 Schutzeinheiten aller Regionen Brasiliens. Gedacht sind sie aber nicht nur für Wanderer, sondern ebenso für Biker.
Einer der berühmtesten Langwanderwege ist der „Caminho da Fé“. Weil er einer der längsten Pilgerwege des Landes ist, bezeichnen Einheimische ihn als brasilianischen Jakobsweg. Er zieht aber auch immer mehr Radfreunde an, die zwischen mehrwöchigen oder mehrtägigen Radreisen entlang des Pilgerweges wählen können. Die Distanzen reichen von 300 bis 1.500 Kilometer. Ziel ist das 170 Kilometer von São Paulo entfernte Munizip Aparecida mit seiner Basilika Nossa Senhora Aparecida.
Andere Naturradreisen entlang der Trilhas de Longo Curso führen durch den Atlantischen Regenwald, die Savannenlandschaft Caatinga und ebenso durch die Kulturlandschaft Brasiliens. Beim „Circuito das Frutas“ kpmmt noch eine Besonderheit hinzu. Er verbindet mehrere Orte wie Atibaia, Louveira und Vinhedo. Sie liegen in einer Region, die für seine Produktion von Früchten bekannt ist, wie Weintrauben, Kakis oder die einheimischen Guaven und Jabuticaba.
Strand, Meer und Bikeerlebnisse
Bei 8.000 Kilometern Küstenlänge fehlen in Brasilien natürlich auch nicht Biketouren entlang von Stränden. Der Circuito Lagamar bietet 180 Kilometer Strand- und Naturerlebnis. Herzstück ist die Ilha Comprida, eine langgestreckte Insel vor der Küste des Bundesstaates São Paulos. Radreisende können bei dieser ein- bis fünftägigen Tour aber nicht nur Meer und einsame Strände genießen. Vorbei geht es ebenso an Wasserfällen, Regenwald und durch Naturschutzeinheiten. Der Circuito Lagamar vereint die Munizipe Ilha Comprida, Iguape, Pariquera-Açu, Jacupiranga und Cananeia und richtet sich vor allem an Anfänger des Radtourismus.
Aber auch auf anderen Inseln, wie der Ilha do Mel im Bundesstaat Paraná, gibt es Räder zum Ausleihen, um die Inseln zu umrunden und zu erkunden. Gleiches gilt für etliche Küstenstädte des Landes, allen voran Recife.