Urlaub in Brasilien: Sambafeeling zu Extrapreisen

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Datum: 09. Mai 2014
Uhrzeit: 12:29 Uhr
Ressorts: Tourismus
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Autor: Dietmar Lang
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Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft überschlagen sich erwartungsgemäß die deutschen Medien mit Berichten über das Gastgeberland. Das Land unter dem Zuckerhut ist bei einen ein einzige Karnevalsparty, bei anderem wiederum eine einzige mit Drogengangs vollgestopfte Favela. Wiederum andere sehen in Brasilien nur ein paar Megametropolen und ansonsten unbewohnten Amazonas-Regenwald und für ganz andere wiederum existiert nichts außer endloser palmenbesäumter Atlantikküste und vielleicht noch ein paar Kilometer Hinterland.

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Natürlich ist Brasilien vom allem ein bisschen und noch etwas mehr. Im Nordosten leben auch nicht nur Afrobrasilianer, im Süden nicht nur Nachfahren deutscher Einwanderer und auf dem Amazonas fahren auch nicht nur Indianer mit auf dem Boot. Und gerade weil Brasilien so unterschiedlich ist, ist es so exotisch. Und macht vielleicht auch schon aufgrund der schieren Größe ein wenig Angst. Fünf Flugstunden von einer Stadt in die andere, so lange dauert kein Flug durch ganz Europa.

Da kann einem schon ein wenig mulmig werden. Das gilt allerdings auch bei den Kosten für seinen Urlaub im Land der Gegensätze. Sambafeeling gibt es nämlich nur zu Extrapreisen. Gerade im Rahmen der WM wird überall kräftig aufgeschlagen, nicht selten haben sich die Preise verdoppelt oder verdreifacht. Da hilft dann auch nicht die so oft zitierte brasilianische Gastfreundschaft weiter, die gilt nämlich nur gegen Cash oder Kreditkarte. Aber bloß nicht meckern, dass hat man gar nicht gern. Als Ausländer sollte man sich umso genauer an die Brasilien-Benimmregeln halten, die man beispielsweise auf der Webseite der Tourletter Touristikmarketing GmbH im Newsbereich nachlesen kann.

Hohe Kosten und ein schier unendliches und nach außen hin unentdecktes Land hemmen den Besucherstrom seit Jahren. Frankreich freut sich über 85 Millionen Besucher, nach Mexiko kommen fast 25 Millionen Touristen. Und die Samba-Weltmacht knabbert weiter an der 6-Millionen-Marke rum. Dass der Tourismus in Brasilien durchaus noch stärker beworben werden sollte, dürfte bei den nur im bescheidenen Rahmen steigenden Besucherzahlen der letzten Jahre niemanden überraschen. Vor allem im E-Mail Marketing hat die zuständige Tourismusbehörde Embratur auf internationaler Ebene noch gehörig aufzuholen.

Woran es liegt, dass Brasilien jenseits der Großereignisse wie Fußball-WM, Weltjugendtag oder Olympische Spiele kaum Touristen anzieht, ist selbst den Verantwortlichen nach vielen teuren Studien nicht klar. Pauschalreisen und Charter-Urlaube sind Mangelware und wenn doch sündhaft teuer. 14 Tage für 1.000 Euro in einer Pousada an der brasilianischen Atlantikküste oder für die Hälfte des Preises All-Inklusive im Resort in der Dominikanischen Republik? Das Leben in Brasilien ist – nimmt man Miete und Nebenkosten einmal aus – jetzt schon teurer als in Deutschland. Unter tropischer Sonne das Urlaubsgeld für Grundnahrungsmittel verprassen schafft keine schönen Erinnerung. Sambafeeling zu Extrapreisen ist eben nicht gefragt!

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