Ein Warenhaus in Paraguay hat am Samstag (21.) mit einer ungewöhnlichen Werbeaktion versucht, seinen Umsatz anzukurbeln: die ersten 50 Kunden, die in Unterwäsche erschienen, bekamen beim Einkauf 100 US-Dollar angerechnet. Meist jüngere Personen wollten sich diese Chance nicht entgehen lassen und warteten bereits am frühen Morgen nur in Slip und BH oder Boxershorts bekleidet vor in dem in Ciudad del Este an der Grenze zu Brasilien gelegenen Geschäft „Gran América“.
„Ich habe im Internet gesehen, dass ein Supermarkt in Deutschland seinen Kunden 250 Euro gegeben hat, wenn sie nackt eingekauft haben. Und in Spanien hat ein Bekleidungsgeschäft dasselbe für einen ähnlichen Betrag gemacht, und da habe ich mir gesagt, so etwas ist in unserem Land auch möglich“ erklärte Geschäftsführer Henry Martins einer lokalen Tageszeitung.
Da die Menschen in dem südamerikanischen Binnenstaat jedoch deutlich „prüder“ seien als in Europa, habe man die Werbeaktion angepasst und den Einkauf in Unterwäsche „erlaubt“. Für die 100 US-Dollar konnte dann die leicht bekleidete Kundschaft – neben Paraguayern waren auch einige Brasilianer zu sichten – aus der gesamten Produktpalette auswählen. Neben Bekleidung umfasst diese Schuhe, Spielzeug, Getränke, Parfüm und Elektronik.
In der Grenzstadt Ciudad del Este befindet sich die größte Einkaufszone Lateinamerikas. Dutzende Shoppingcenter und tausende Einzelhändler bieten dort zollfreie Waren an, die in der Regel deutlich billiger als in den angrenzenden Ländern Argentinien und Brasilien sind. Die Geschäftsinhaber versuchen regelmäßig, die Verkäufe durch entsprechende Aktionen zu stimulieren. Im Mai wurde dabei erstmalig ein „Black Friday“ ins Leben gerufen. Über 1.000 Geschäfte lockten dabei vom 10. bis 13. Mai mit Rabatten von bis zu 70 Prozent.