Südamerika trauert um Néstor Kirchner

Politiker in Südamerika haben mit Bestürzung auf den plötzlichen Tod des ehemaligen argentinischen Präsidenten und amtierenden Generalsekretärs der Union der Nationen Südamerikas (Unasur) Néstor Kirchner reagiert. Der Ehemann der derzeitigen Präsidentin von Argentinien, Cristina Kirchner, war am Mittwochmorgen nach einer Herzattacke in ein Krankenhaus in El Calafate eingeliefert worden, wo jedoch nur noch der Tod festgestellt werden konnte. In der Stadt in Patagonien im Süden des Landes hatte sich der 60-jährige gemeinsam mit seiner Ehefrau auf dem Landsitz der Familie von den Strapazen der politischen Arbeit erholt.

Bereits wenige Minuten nach Bekanntwerden der Nachricht äusserte sich der venezolanische Staatspräsident Hugo Chávez über Twitter: „Oh, meine liebe Cristina … Welcher Schmerz! Was für ein großer Verlust für Argentinien und unser Amerika! Kirchner lebe für immer!“

In Brasilien erklärte Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva im Rahmen einer Besichtigung einer Hafenanlage im Bundesstaat Santa Catarina: „Wir haben die traurige Nachricht, dass der ehemalige argentinische Präsident Néstor Kirchner an einem Herzanfall gestorben ist, soeben von unserem Botschafter in Argentinien erhalten.“ Kurze Zeit später drückte er im Namen des brasilianischen Volkes sein Beileid aus und rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

In Kolumbien erbat sich der neue Staatspräsident Juan Manuel Santos eine Schweigeminute zu Ehren Kirchners. “Es ist ein großer Verlust für Argentinien und für den Kontinent” so das Staatsoberhaupt in einer ersten Stellungnahme.

Auch der ehemalige katholische Bischof und heutige Staatspräsident Paraguays, Fernando Lugo, zeigte sich nach eigenen Worten “erschüttert” vom Tod “eines Kollegen und Freundes bei der Errichtung eines Lateinamerikas ohne Ausschluss”.

Am Mittwochabend Ortszeit wurde in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires unter grosser Beteiligung der Bevölkerung bereits ein erster Trauergottesdienst abgehalten. Viele Menschen zogen schweigend durch die Strassen der Stadt und fanden sich am berühmten „Plaza de Mayo“ vor dem Präsidentenpalast ein.

Foto: Ricardo Stuckert/PR | Telam