Wie die Beach-Volleyballer haben auch ihre Kollegen in der Halle bei den Olympischen Spielen in London ihr Endspiel verloren und müssen sich mit Silber zufrieden geben. Die Seleção patzte gegen Russland und verlor eine schon sicher gewonnene Partie am Ende mit 2:3 Sätzen (25:19, 25:20, 27:29, 22:25, 9:15). Im dritten Satz hatten die Südamerikaner dabei zwei Matchbälle vergeben, danach glitt ihnen das Match förmlich durch die Finger.
Zuletzt stand Brasilien in Athen 2004 ganz oben auf dem Treppchen, 2008 in Peking hatte man ebenfalls das Endspiel verloren. In London 2012 traf man im Finale auf einen Gegner, den man nur Tage zuvor in der Vorrunde faktisch deklassiert hatte. Entsprechend selbstbewusst gingen die traditionell in blau und gelb spielenden Brasilianer in das Spiel und konnte die beiden ersten Sätze ungefährdet mit 25:19 und 25:20 für sich entscheiden.
Im dritten Satz lag man ebenfalls mit 24:23 vorne, konnte das Spiel jedoch im ersten Versuch nicht für sich entscheiden. Auch der zweite Matchball beim 25:24 wurde vergeben. Nun stellte sich deutliche Nervosität ein, was die Russen, die nichts mehr zu verlieren aber alles zu gewinnen hatten, eiskalt aus nutzen. Sie überrumpelten die desorientierten Brasilianer und entschieden den dritten Durchgang mit 29:27 für sich.
Danach wurde das brasilianische Spiel zunehmend schwächer, Russland hatte sowohl beim 25:22 als auch beim entscheidenden 15:9 keine Probleme mit den Vize-Olympiasiegern. Zeitweise hatte sich Russland im Tie-Break einen 7-Punkte-Vorsprung herausspielen können. Während die Seleção nach Spielende fassungslos vor einem Scherbenhaufen stand, feierten die Russen den ersten Olympiasieg in diesem Wettbewerb seit 32 Jahren. Zuletzt hatte man bei der Olympiade 1980 vor eigenem Publikum Gold gewinnen können.