Spielerwanderung 2010: Brasiliens Nationalelf ist zu 100% brasilianisch

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Datum: 11. Juni 2010
Uhrzeit: 21:38 Uhr
Ressorts: Sport
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Autor: Dietmar Lang
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Sie heissen Pepe, Deco, Liedson, Cacao aber auch Marcos Túlio Tanaka oder Benny Feilhaber. Allesamt sind brasilianische Staatsbürger, spielen jedoch nicht für die Seleção. Der „FC Globalisierung“ hat es ermöglicht, dass die Profis mit einem anderen Team nach Südafrika gereist sind. Pepe, Deco, Liedson mit Portugal, Cacao mit der deutschen Nationalelf, Marcos Túlio Tanaka mit Japan und Benny Feilhaber mit den USA. Jeder einzelne hat eine anderen Bezug zu seinem neuen Heimatland, doch alle sind – wie es die FIFA-Regeln vorschreiben, um in der entsprechenden Nationalmannschaft spielen zu dürfen – im jeweiligen Land eingebürgert worden.

Doch die sechs Brasilianer sind nicht die einzigen in einem anderen Land eingebürgerten Spieler bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Nur 7 der 32 Mannschaften sind 100% „national“, Brasilien gehört übrigens dazu. In der Seleção sind ausschliesslich gebürtige Brasilianer am Werke, was allerdings auch mit dem Staatsbürgerschaftsrecht zu tun haben könnte. Denn ein im Ausland geborenes Kind eines brasilianischen Elternteils ist genauso Brasilianer „von Natur aus“ wie ein von Ausländern in Brasilien geborenes Kind. Von wenigen Ausnahmen wie z.B. Beschäftigten im diplomatischen Dienst einmal abgesehen. Dies ist in anderen Ländern nicht generell identisch, so dass hier unter Umständen ein formelles Einbürgerungsverfahren stattfinden muss, selbst wenn die Person im Land das Licht der Welt erblickte.

Neben Brasilien haben auch Spanien, Dänemark, die Slowakei, Griechenland, Uruguay und Honduras keine „naturalisierten Ausländer“ mit am Start. Am stärksten verbreitet sind die Franzosen mit insgesamt 44 Spielern in 6 Mannschaften. Neben 21 in der eigenen Mannschaft stellt Frankreich jeweils einen Spieler bei Argentinien und Ghana sowie jeweils zwei bei Kamerun und der Elfenbeinküste. Zudem sind 17 Spieler der algerischen Mannschaft eingebürgerte Franzosen.

Und natürlich sind in den 32 Mannschaften auch Spieler aus 14 Nationen am Start, die gar nicht an der WM teilnehmen. Das stärkste Aufgebot stellt dabei die deutsche Nationalmannschaft mit drei in Polen geborenen Akteuren.

Nachfolgend eine Übersicht der Länder mit den eingebürgerten Spielern in Klammern
  • Algerien (17)
  • Nordkorea (2)
  • Portugal (6)
  • England (1)
  • Schweiz (5)
  • Argentinien (1)
  • Deutschland (4)
  • Italien (1)
  • Kamerun (4)
  • Holland (1)
  • Neuseeland (4)
  • Südafrika (1)
  • Ghana (3)
  • Südkorea (1)
  • Frankreich (2)
  • Chile (3)
  • Nigeria (1)
  • Paraguay (3)
  • Japan (1)
  • Elfenbeinküste (2)
  • Serbien (1)
  • USA (2)
  • Mexiko (1)
  • Australien (2)
  • Slovenien (1)

Foto: CBF | mit Informationen von globoesporte.com

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