Hunderte Fähren von Goldgräbern blockieren derzeit den Rio Madeira, einen Zufluss des Amazonas-Flusses. Blockaden und das Schürfen nach Gold auf dem Grund des Flusses sind illegal. Die Behörden zeigen bisher dennoch keine Eile, gegen die kriminellen Machenschaften vorzugehen. Die Goldgräber sind hingegen schon seit zwei Wochen unbehelligt am Werk.
Ausgelöst wurde der Run auf das Edelmetall im Rio Madeira durch die Aussage eines Goldgräbers, dass bei Autazes pro Stunde ein Gramm Gold zu holen sei. Mittlerweile befinden sich hunderte Fähren aufgereiht in mehreren Linien in der etwa 120 Kilometer von Manaus entfernten Region. Medien berichten von 300 bis 600 Dredging-Fähren. Die saugen mit einem Schlauch vom Flussgrund Kies und Sand, der auf dem Boot auf Gold gefiltert wird. Die ersten Umweltschäden sind bereits zu sehen.
Die Umweltbehörde des Bundesstaates Amazonas (Ipaam) will indes erst einmal Daten sammeln, um sich einen Überblick über die „tatsächliche Situation“ zu verschaffen, wie es in einer Mitteilung heißt. Auch die Bundespolizei Polícia Federal will zunächst Ermittlungen anstellen. Die Umweltbehörde Brasiliens (Ibama) ließ verlautbaren, dass am Dienstag (23. November) bei einem ersten Treffen der Behörden Informationen ausgetauscht wurden. Von tatsächlichen Aktionen gegen die illegalen Machenschaften ist bisher hingegen nicht die Rede.
Während Umweltschützer und Flussanlieger auf ein Reagieren der Behörden warten, scheinen sich die „garimpeiros“ bereits zu organisieren, um ein Einschreiten abzuwehren. In einem Audio wird dabei auf kriminelle Aktionen im Jahr 2017 verwiesen. Damals hatten aufgebrachte Goldschürfer Gebäude und Fahrzeuge der Umweltbehörden Ibama und ICMBio in Humaitá in Brand gesetzt, nachdem die Behörden bei Kontrollen Fähren beschlagnahmt und zerstört hatten. Flussanlieger berichten zudem, dass die Goldgräber bei Autazes schwer bewaffnet seien.