2019 war in Brasilien bei den Menschenrechten ein Jahr der Rückschritte. Konstatiert wird dies in dem von Amnesty International am Donnerstag (27.) vorgelegten vorgelegten Bericht über die Menschenrechte auf dem brasilianischen Kontinent.
Jurema Werneck von Amnesty International spricht von brutalen Angriffen auf die Menschenrechte in Brasilien und verweist auf verschiedene Maßnahmen sowie eine Rhetorik diverser Autoritäten auf Bundes- und Landesebene, welche die Gewalt gegenüber Menschenrechtler, Schwarze, Bewohner der Favelas, Indios, Frauen und LGBT anheizt.
Aufgeführt werden in dem Bericht auch die rethorischen Feldzüge von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro gegen Nichtregierungsorganisationen. Während der schweren Brände im Amazonas-Regenwald hatte Bolsonaro diesen beispielsweise unterstellt, Feuer gelegt zu haben. Kritisiert wird von Amnesty ebenso, dass die Regierung Bolsonaros keine effektiven Maßnahmen gegen die Umweltkrise in der Amazonasregion unternommen hat und es keine abschließenden Ermittlungen gegen die Brandstifter gab.
Die Situation der indigenen Völker Brasiliens wird als „sehr ernst“ eingestuft. Auch in diesem Zusammenhang wirft die Menschenrechtsorganisation Brasiliens Regierung Unterlassung vor. Bolsonaros Regierung habe jedoch nicht nur seine Verpflichtungen zum Schutz der indigenen Bevölkerung nicht eingehalten, vielmehr hätten von ihm ergriffene Maßnahmen die Bedrohungen noch erhöht, denen sie ausgesetzt sind. Verwiesen wird auf gestiegene Invasionen in den Indio-Territorien und ebenso den nicht aufgeklärten Mord an Paulo Guajajara, ein Indio-Führer und Umweltaktivist. Er ist einer von vier Indios der Gruppe „Guardiões da Floresta” (Wächter des Waldes), die im vergangenen Jahr ermordet wurden.
Ein weiterer Punkt ist die Gewalt und Menschenrechtsverletzung durch Polizisten. Als Beispiel wird Rio de Janeiro angeführt. Dort sind zwischen Januar und Juli laut offiziellen Daten 1.249 Männer, Frauen und Kinder bei Polizeieinsätzen ums Leben gekommen.