Seit 20 Jahren gilt der Spix-Ara als ausgerottet in der Natur. Jetzt sollen die blauen Papageien wieder über die Caatinga Brasiliens fliegen, ihrer natürlichen Heimat. Hinter dem Vorhaben steckt ein ehrgeiziges Projekt. Das will in den kommenden Wochen 22 dieser Vögel wieder in die Natur entlassen. Aufgezogen wurden sie in Gefangenschaft.
Zum letzten Mal wurden Spix-Ara in der freien Natur in den 1990er Jahren gesichtet. Illegaler Tierhandel und die Zerstörung ihres Lebensraumes haben die stattlichen Vögel, die eine Flügelspannweite von 1,2 Meter haben können, an den Rand des Aussterbens gebracht.
Ab 2000 gab es Spix-Ara lediglich in Gefangenschaft. Weltweit sollen es 2019 nur noch 169 gewesen sein. Die wenigsten davon befanden sich in Brasilien. Das hat sich mit dem Aktionsplan Ararinha-Azul geändert. Aktiv unterstützt wird dieser von der deutschen Organisation Association for the Conservation of Threatend Parrots (ACTP). Sie hat beim Aufbau eines Ara-Zentrums geholfen und gemeinsam mit einer belgischen Einrichtung 58 in Gefangenschaft gezüchtete Spix-Aras nach Brasilien geschickt.
Dort haben diese in den vergangenen zwei Jahren in einem, in der Caatinga angelegten Freigehege gelernt, sich in der Natur selbst zu versorgen. Als Lehrmeister haben ihnen dabei in der Natur aufgewachsene Maracana-Zwergaras gedient. Sie haben ihren größeren Verwandten gezeigt, welche Früchte eßbar sind und wie sie aufkommender Gefahr entfliehen können.
Um den Vögeln mehr Sicherheit zu bieten, wurde 2018 zudem eigens ein Naturschutzgebiet ausgewiesen, das Refúgio de Vida Silvestre Ararinha Azul. In dieses ab Juni 22 der seltenen Vögel entlassen. In den kommenden Jahren sollen sie weitere Verstärkung erhalten, durch Spix-Aras, die wie sie in Gefangenschaft aufgezogen und auf das Leben in der Natur vorbereitet wurden. Ziel ist es letztlich, einen Bestand zu bilden, der sich selbst erhalten kann.