Brasilien bangt um ein Mitglied des brasilianischen Königshauses und befürchtet mittlerweile das Schlimmste. Die königliche Familie bestätigte am Montagabend Ortszeit Medienberichte, dass sich Prinz Pedro Luís von Orléans und Braganza in der vermutlich abgestürzten Air France Maschine befand. Rund 24 Stunden nach dem Verschwinden des mit 216 Passagieren und 12 Besatzungsmitglieder besetzen Verkehrsflugzeugs vor der Küste Brasiliens schwindet kontinuierlich die Hoffnung, Überlebende zu finden. Laut letzten Informationen waren mindestens 58 brasilianische Staatsbürger an Bord des in Rio de Janeiro gestarteten Airbus A330-200, der seinen Zielflughafen Paris nie erreichte.
Prinz Pedro Luís von Orléans und Braganza ist studierter Betriebswirt (Bachelor of Business Administration in Rio de Janeiro) und in direkter Linie Nachkomme des letzten brasilianischen Kaisers Dom Pedro II. In der theoretisch Thronfolge Brasiliens lag er an vierter Stelle. Der 26-jährige, der mit vollem Namen Dom Pedro Luís Maria José Miguel Gabriel Rafael Gonzaga de Orléans e Bragança e Ligne heisst, lebte seit mehreren Jahren in Frankreich und befand sich auf dem Rückflug von Rio de Janeiro, wo er seine Eltern Dom Antônio João de Orléans e Bragança, Prinz von Brasilien und Dona Christine de Ligne, Prinzessin von Ligne besuchte.
Für viele Anhänger der Monarchie in Brasilien war Pedro Luís eine grosse Hoffnung, setzte er sich doch stark für den Fortbestand des Adels im grössten Land Südamerikas ein. Dafür knüpfte er enge Kontakte mit dem portugiesischen Adel und vertrat Brasilien auf zahlreichen internationalen Veranstaltungen und Empfängen. Auch in Brasilien war er bei offiziellen Anlässen stets als Vertreter des brasilianischen Königshauses präsent.