Der brasilianische Trainer Carlos Dunga hat heute auf einer Pressekonferenz den Gerüchten widersprochen, er habe ein Vorliebe für Defensivspieler in der Aufstellung bei der diesjährigen Copa America. Vielmehr sucht Dunga nach eigenen Angaben ein Gleichgewicht in der Mannschaft. Der Tausch von Anderson gegen Julio Baptista im Spiel gegen Chile sei nicht wegen einer defensiven Ausrichtung der Mannschaft erfolgt.
„Ich habe Julio Baptista genommen, aber ich hätte auch Diego nehmen können. Alle suchen hier ihren Platz“ erklärte der Weltmeister und Mannschaftsführer von 1994. „Das ist schon komisch. Mit drei Stürmern machen wir 2 Tore. Mit zwei brachten wir nichts zustande. Das wichtigste ist, eine ausgewogene Mannschaft zu finden.“
Während der zweiten Halbzeit im Spiel gegen Chile war das Mittelfeld der Seleção durch Gilberto Silva, Mineiro, Julio Baptista und Elano besetzt. Erst in den letzten Minuten wurde Elano durch Josué ersetzt. Für den Trainer ist diese Aufstellung jedoch nicht bindend. „Elano ist ein Mittelfeldspieler, und wie er bei Santos spielt, so spielt er auch hier in der Seleção“.
Dunga erinnerte zudem daran, dass zwei Tore gefallen sind, als die Mannschaft auf dem Feld zumindest in der Theorie defensiv ausgerichtet war. „Die zwei Tore von Robinho in der zweiten Halbzeit geschahen unter Beteiligung von Josué und dem Mittelstürmer [Vagner Love], der übrigens an allen drei Toren mit beteiligt war“ so Dunga weiter. Letztendlich gelte es die individuelle Qualität eines jeden einzelnen Spielers in Bezug auf den kollektiven Aspekt der Mannschaftsaufstellung zu berücksichtigen.