Jeder fünfte Brasilianer lebt in Armut. Das geht aus einem von der Weltbank veröffentlichten Bericht hervor. Damit nicht genug, hat die Armut in dem südbrasilianischen Land in den vergangenen Jahren wieder zugenommen.
Nach dem Sozialbericht über Lateinamerika leben 43,5 Millionen Brasilianer unter der Armutsgrenze. Ihnen stehen täglich weniger als 5,50 Dollar zum Überleben zur Verfügung.
Nach großen Anstrengungen und Programmen wie „Fome Zero“ war es Brasilien gelungen, die Zahl der Bedürftigen stark zu verringern. 2014 sind von der Armut 36,2 Millionen Menschen betroffen gewesen. Seitdem erhöht sich ihre Zahl allerdings wieder. Die Zunahme zwischen 2014 und 2017 wird von der Weltbank mit 7,3 Millionen angegeben. Das entspricht einer Steigerung um drei Prozent.
Verantwortlich gemacht wird für diese die Rezession, die in dem südamerikanischen Land bis Ende 2016 vorgeherrscht hat. Laut Weltbank hat zu der Armutslage Brasiliens unter anderem aber auch das schwache Wirtschaftswachstum Lateinamerikas und der Karibik beigetragen.
Brasilien selbst kämpft mit etlichen Problemen. Eines davon ist die hohe Verschuldung des Landes. Die entspricht in etwa 80 Prozent des Bruttoinlandproduktes. Hinzu kommen ein nur schwaches Wirtschaftswachstum und gleichzeitig ein gigantisches Haushaltsdefizit.
Analysiert wurden von der Weltbank verschiedene Indikatoren. Zu denen zählt auch die Arbeitslosenrate. Von der Arbeitslosigkeit sind nach den jüngsten Angaben des brasilianischen Statistikamtes IBGE 13,2 Millionen Männer und Frauen betroffen, 12,4 Prozent der Bevölkerung des Landes.