Argentinier will Lula für Friedensnobelpreis vorschlagen

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Der verurteilte Ex-Präsident Lula könnte schon bald für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen werden (Foto: Agência Brasil)
Datum: 15. April 2018
Uhrzeit: 10:52 Uhr
Ressorts: Panorama
Leserecho: 1 Kommentar
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Der argentinische Nobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel will Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva für den Nobelpreis vorschlagen. Um seinen Vorschlag zu untermauern hat er über das Internet zu einer Unterschrifsammlung aufgerufen. Die hat in nur wenigen Stunden beinahe 100.000 Signaturen vereint.

Unter den mittlerweile auf über 200.000 angewachsenen Unterschriften befindet sich laut Esquivel auch der ägyptische Nobelpreisträger Mohamed El-Bardei.

Esquivel, der 1980 für seinen Einsatz zum Schutz der Menschenrechte in Lateinamerika mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden ist, begründet seinen Vorschlag mit der Sozialpolitik Lulas. Er habe eine Politik zur Bekämpfung von Hunger und Armut entwickelt, die gewaltige Ungleichheit bei den Einkommen verringert und den m enschlichen Entwicklungsindex des Landes verbessert, schreibt der Argentinier in seinem Vorschlag, der an das Preiskomitee in Norwegen weitergeleitet werden soll.

Dass während Lulas Regierungszeit (2003 bis 2010) mit diversen Programmen Millionen Menschen aus der extremen Armut geholt wurden, ist ebenso von den Vereinten Nationen anerkannt worden. Allerdings befindet sich Brasiliens Ex-Präsident seit dem 7. April in Haft. Er ist in zweiter Instanz zu über zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Die Gerichte sahen es als erwiesen an, dass Lula vom Baugiganten OAS Schmiergeld in Form einer Triplex-Wohnung erhalten hat. Lula selbst beteuert seine Unschuld. Gegen ihn laufen aber noch weitere Prozesse und Ermittlungen in verschiedenen Korruptionsskandalen.

Kurz nach Bekanntwerden der möglichen Nominierung Lulas für den Friedensnobelpreis ist auf der gleichen Internetplattform (change.org) ebenso eine Unterschriftensammlung gegen den Vorschlag eingestellt worden. Die hat in vier Tagen jedoch nur 76 Anhänger gefunden.

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  1. 1
    caratinga

    Man muss doch die Kommunisten halten zusammen.
    Meine Frage welche Sozialpolitik, Bolsa Familia um 1,5 € erhöht, Mindestlohn entspr. der Inflation erhöht, alles war bereits vorher vorhanden.
    Und wenn was angekommen ist, durch die Rezession, verantwortlich ist Lula bzw. die PT ist wieder alles weg, oder besser gesagt noch schlimmer als vorher.
    Man kann nur hoffen das in Brasilien mit der Korruption der gar aus gemacht wird.

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