Die Zahl der Dengue-Erkrankungen ist in Brasilien im Januar wieder gestiegen. Mit 40.196 Fällen sind 57,2 Prozent mehr verzeichnet worden als im gleichen Monat 2014. Um die Verbreitung einzuschränken werden in verschiedenen Städten bereits Drohnen eingesetzt, mit denen die Orte aufgefunden werden sollen, in denen sich die Überträgermücke vermehrt.
In Santos und Limeira werden bestimmte Stadtbereiche bereits mit den unbenannten Fluggeräten überflogen. Hochauflösende Kameras liefern dabei Bilder von den möglichen Verbreitungsherden der Tigermücke, die sich vor allem in kleinen Wasseransammlungen vermehrt, wie sie in Blumentopfuntersetzern, achtlos weggeworfenen Müll, Dachrinnen und auch unabgedeckten Wasserreservoirs vorkommen. Die Fotos dienen dabei ebenso als Beweismaterial, um Bußgeldbescheide auszustellen, falls Hausbesitzer den Kontrolleuren den Zugang zum Anwesen verweigern. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wasseransammlungen mit den Drohnen schneller aufgefunden werden können.
Laut dem Gesundheitsministerium trägt die starke Trockenheit im Südosten und Zentrum Brasiliens zur Verbreitung der Tigermücke bei, da viele Menschen Trink- und Regenwasser in offenen Behältern aufbewahren, die schnell von Mückenlarven besiedelt werden. Während nach offiziellen Angaben im Januar 2013 in Brasilien 26.017 Dengue-Fälle registriert wurden, waren es im gleichen Monat dieses Jahres 40.196 Fälle. Vor allem in der südöstlichen Region ist die Zahl der Dengue-Erkrankungen um über 55 Prozent gestiegen. Im zentralen Westen wurde eine Steigerung von 20 Prozent verzeichnet. Der Bundesstaat mit dem höchsten Prozentsatz ist Acre, in dem 338,3 Fälle pro tausend Einwohnern registriert wurden. Für den Bundesstaat São Paulo wird die Zahl mit 40 pro tausend Einwohnern angegeben. Gesunken ist indes die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit den Dengue-Erkrankungen, was auf die bessere Gesundheitsversorgung zurück geführt wird.