Blitzschlag vermutlich Ursache für Airbus-Absturz vor Brasilien

Datum: 01. Juni 2009
Uhrzeit: 11:17 Uhr
Ressorts: Tourismus
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Autor: Dietmar Lang
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Katastrophe mitten im Atlantik: Irgendwo vor der Küste Brasiliens verschwand der Airbus vom Radar (Grafik: brasilien Magazin)

Die Air France Maschine von Rio de Janeiro nach Paris ist vermutlich über dem Atlantik von einem Blitz getroffen worden und daraufhin abgestürzt. Dies ist derzeit die wahrscheinlichste Erklärung für die Tragödie, die 216 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder an Bord das Leben gekostet haben könnte. Bislang liegen jedoch nur bruchstückhafte Erkenntnisse vor. Demnach ist die Maschine am frühen Montagmorgen zwischen den der brasilianischen Inselgruppe Fernando de Noronha und den Kapveren in ein Unwetter mit schweren Turbulenzen geraten.

Der Start von Flug AF 447 erfolgte planmässig um 19 Uhr Ortszeit in Rio de Janeiro. Um 22.33 Uhr habe ein letzter Funkkontakt mit dem Piloten stattgefunden, erklärte die brasilianische Luftüberwachung am Vormittag. Gegen 23.15 Uhr hat der vier Jahre alte Airbus A330-200 zudem ein automatisches Signal mit Störungsmeldungen ausgesendet, von diversen Funktionsausfällen in der Elektronik ist die Rede. Auch soll der Kabinendruck abgefallen sein. Ursache dafür könnten Blitzeinschläge sein, die auch den abgerissenen Funkkontakt erklären könnten. Danach verschwand die Maschine von den Radarschirmen. Da sich das Flugzeug noch in der brasilianischen Luftüberwachung befand, wurde das brasilianische Militär alarmiert, welches umgehend zwei Suchflugzeuge aussandte.

Bei den 216 Passagieren handelt es sich um 126 Männer, 82 Frauen, 7 Kinder und ein Baby. Experten schliessen nicht aus, dass die Maschine auch hätte notwassern können und sich die Passagiere auf Rettungsinseln befinden. Man dürfe die Hoffnung nicht aufgeben, so ein Pilotensprecher. Air France hat mittlerweile allerdings ein offizielles Beileidsschreiben veröffentlicht. In Brasilien und Frankreich wurden Informationszentren und Notrufnummern für Angehörige eingerichtet. Ein Terroranschlag oder eine Entführung wird von den zuständigen Behörden derzeit ausgeschlossen.

Fernando de Noronha ist eine brasilianische Inselgruppe im Atlantik, etwa 350 km östlich des brasilianischen Festlandes. Sie besteht aus 21 Inseln mit einer Gesamtfläche von 26 km². Die Hauptinsel, die den Namen des Archipels trägt, ist zugleich die größte Insel und die einzige, die bewohnt ist. Ihre Fläche beträgt 17 km². Bis 1987 unterstand das Archipel dem brasilianischen Militär. Inzwischen ist es ein beliebtes Tourismusziel mit einer einzigartigen Unterwasserwelt. 2001 wurden die Inseln von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

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