An der Küste des Bundesstaates São Paulo sind in den vergangenen Tagen hunderte von Badegästen durch Quallen verletzt worden. Am häufigsten ereigneten sich die Vorfälle in der Kleinstadt Praia Grande in der Nähe von Santos. Dort zogen sich in den letzten 48 Stunden rund 300 Personen Verbrennungen durch Berührung der wirbellosen Tiere zu. Meist waren Kinder und Frauen betroffen. Die Wasserqualität des atlantischen Ozeans ist in der Region ausgezeichnet, sämtliche Strandabschnitte sind zum Baden freigegeben.
Die Quallen – in Brasilien „Águas-vivas“ [lebendes Wasser] genannt, kommen dort normalerweise nur vereinzelt vor. Aufgrund der hohen Temperaturen haben sich derzeit jedoch ganze Kolonien vor der Küste angesammelt und werden durch die Wellen in seichte Wasser entlang der Strände gespült.
Bei Berührung ziehen sich Menschen meist lediglich schmerzhafte Nesselverletzungen zu, bei Allergien können jedoch sogar Schockzustände und Kreislaufstörungen auftreten, welche unter Umständen das Ertrinken der betroffenen Person zur Folge haben. Vorkommnisse dieser Art wurden aus dem derzeit stark frequentierten Tourismusort glücklicherweise jedoch bislang nicht gemeldet.
Experten raten, die giftigen Tentakeln der Nesselqualle mit einem Messer abzuschaben und keinesfalls ein Handtuch o.ä. zu verwenden. Auch sollte kein Süsswasser zum Abwaschen verwendet werden, da dies die giftige Wirkung noch verstärkt. Anschliessend kann man die entzündete Hautpartien mit Sand betreuen oder mit Essigwasser abspülen.
Foto: Adalberto Marques / A Tribuna de Santos