Die Situation im brasilianischen Flugverkehr hat sich nach dem Streik der Fluglosten am vergangenen Freitag noch nicht richtig normalisiert, da stehen schon wieder neue Behinderungen ins Haus.
Die Gewerkschaft der brasilianischen Bundespolizei Policía Federal im Bundesstaat São Paulo hat angekündigt, ab Mittwoch ebenfalls in einen unbefristeten Streik zu treten. Betroffen sind hauptsächlich die Flug- und Seehäfen im brasilianischen Wirtschaftszentrum. Und gerade an der neuraligischen Stelle der Passkontrolle soll die Arbeit niedergelegt werden.
Schon jetzt kann man sich das Chaos ausmalen. Endlose Schlangen, genervte Passagiere, verpätete Flieger. Wenn die Drehkreuze Congonhas und Guarulhos in São Paulo davon betroffen sind, spürt man dies binnen weniger Minuten im ganzen Land. Und wenn die Flugpläne durcheinander geraten, werden die nicht gerade gut gelaunten Fluglotsen mit Sicherheit keine Sonderschichten einlegen.
Schuld an allem ist die Politik. So sieht es zumindest der Präsident der regionalen Gewerkschaft, Amauri Portugal. Nach seiner Aussage halten sich Planungsminister Paulo Bernado und Ex-Justizminister Márcio Thomaz Bastos nicht an die in der vergangenen Woche getroffenen Vereinbarungen. Den Bundespolizisten wurde nach vorherigen Warnstreiks eine 30%ige Lohnerhöhung eine eine Umstrukturierung des Beförderungsverfahrens zugesichert. Nun ist die Arbeitsniederlegung beschlossene Sache und nicht mehr abwendbar. „Man hält sich nicht an die Abmachungen. Die Leute sind stinksauer. Und sie werden streiken bis sie das bekommen was ihnen zusteht!“