Brasiliens Luftverkehr steht regelmässig vor einem Chaos. Alleine am heutigen Montag hatten von Mitternacht bis 19 Uhr Ortszeit ganze 455 der 1510 geplanten Flüge Verspätungen von mehr als einer Stunde. Dies entspricht 30.1%.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Der 7-minütige Ausfall eines Computersystemes, welches für die Luftraumüberwachung von Brasília, Rio de Janeiro, São Paulo, Belo Horizonte und Cuiabá zuständig ist, liess ab Sonntag Nachmittag neben zahllosen Verspätungen auch einige Flüge ausfallen. Zudem musste in Congonhas (São Paulo) bereits am Vormittag die derzeit einzig verfügbare Start- und Landebahn wegen starkem Regen rund 90 Minuten gesperrt werden.
Am heutigen Vormittag behinderte dann dichter Nebel in Curitiba abermals die Starts und Landungen. 88 Flüge waren dort betroffen. Und in Congohas wurde von 7.50 Uhr bis 8.20 Uhr abermals die Piste gesperrt, weil ein freilaufender Hund die Sicherheit des Flugverkehrs gefährderte.
Aus dem stündlich von der brasilianischen Flughafenverwaltung Infraero veröffentlichten Bulletin geht zudem hervor, dass sämtliche Flüge in Brasília heute nicht planmässig gestartet oder gelandet sind. Auch von den internationalen Flughäfen Guarulhos in São Paulo und den Flughäfen Tom Jobim und Santos Dumont in Rio de Janeiro wurden einige Ausfälle und zahlreiche Verspätungen gemeldet. In Salvador, Belo Horizonte und Porto Alegre wurden ebenfalls Verspätungen von bis zu 5 Stunden registriert.
Nach Aussage von Infraero-Präsident José Carlos Pereira soll sich die Situation in der Nacht zum Dienstag jedoch wieder normalisieren. Zwischenzeitlich haben sich Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva, Verteidigungsminister Waldir Pires, Präsidialamtsministerin Dilma Rousseff und Jorge Félix vom Sicherheitskabinett im Präsidialamt der Republik mit Vertretern der brasilianischen Luftaufsichtsbehörde ANAC zu einer einstündigen Krisensitzung getroffen. Über die Ergebnisse der Beratungen ist bislang nichts bekannt.