Hochwasser: Besuchersteg der Wasserfälle von Iguaçu erneut gesperrt

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Datum: 28. April 2010
Uhrzeit: 16:12 Uhr
Ressorts: Tourismus
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Autor: Dietmar Lang
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Massive Regenfälle der vergangenen Tage beeinträchtigen derzeit den Besuch des Naturschauspiels der Wasserfalle von Foz do Iguaçu (Iguassu) in Brasilien. Statt wie normal 1.200 bis 1.300 Kubikmeter rauscht derzeit fast zehn mal soviel Wasser die Klippen in dem im Südwesten des Landes gelegenen Nationalpark herunter – die über 270 einzelnen Fälle haben sich zu einem Zeugnis brachialer Urgewalt zusammengeschlossen.

Aus Sicherheitsgründen musste daher am vergangenen Wochenende der Besuchersteg, von dem man einen grandiosen Ausblick auf den Teufelsschlund erhält, bereits geschlossen werden. Um Zerstörungen zu vermeiden, wurden zudem die Geländer abmontiert (siehe Foto). Auch die Fahrt mit dem Schlauchboot unterhalb der Wasserfälle musste eingestellt werden.

Nur langsam gehen die Wassermassen zurück, doch bereits in den kommenden Tagen könnte die Aussichtsplattform am Klippenrand wieder für die stetig in den Park strömenden Touristen wieder geöffnet werden. Alle anderen Aktivitäten innerhalb des Naturschutzgebietes, der Rundwanderweg sowie der Panoramaaufzug sind durch das Hochwasser nicht beeinträchtigt.

Doch nicht nur der Rio Iguaçu, auch der Rio Paraná führt übermässig viel Wasser mit sich. Der Überlauf des zwischen Brasilien und Paraguay gelegenen Wasserkraftwerkes Itaipu ist aufgrund des hohen Pegelstandes des Stausees mittlerweile seit Oktober vergangenen Jahres geöffnet, rund 4.100 Kubikmeter Wasser fliessen so pro Sekunde ungenutzt an den mächtigen Turbinen vorbei. In der ganzen Geschichte von Itaipu sind diese bislang 167 Tage die drittlängste Periode, nur übertroffen von den 222 Tagen von Oktober 1997 bis Juni 1998 und 244 Tagen von September 1992 bis Mai 1993.

Was für die Besucher aus aller Welt ein gigantisches Spektakel und unvergessliches Postkartenmotiv darstellt, birgt jedoch für die Flussanwohner gewaltige Gefahren. Am Zusammenlauf der beiden Flüsse Paraná und Iguaçu hat die Wassermenge mit 23.000 Kubikmeter pro Sekunde eine bedrohliche Menge erreicht. Verschiedene Stadtteile der in Paraguay gelegenen Grenzstadt Ciudad del Este könnten so in den kommenden Tagen überflutet werden, bereits jetzt ist der Wasserstand um rund 1,5 Meter gestiegen.

Foto: Divulgação

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