Wie berichtet, so war es auch. Ab Samstag nachmittag war Regen angesagt. Trotzdem stehen heute die Copacobana und Leme auf dem Programm. Also nichts wie hin. Vielleicht spielt das Wetter einigermassen mit. Zumindest tröpfelt es derzeit nur ein bisschen dann und wann.
Leme ist ein kurzes Strandstück, bevor die lange Copacobana beginnt. Hier fanden heute irgendeine Meisterschaft im Schwimmen statt. Viele Männer und Frauen mit aufgemalten Rückennummern prägen den nördlichen Teil des Strandes.
Zwischen kurzen Schauern und leichtem Nieselregen quäle ich mch über die doch für dieses Wetter ziemlich gut besuchte Strandpromenade. Heute am Sonntag sind sogar drei Fahrspuren für den Verkehr gesperrt. Überall bieten Händler eiskalte grüne Kokusnuss, Maiskolben oder Strandtücher und Sonnenbrillen an.
Für ein paar Minuten kommt sogar die Sonne raus. Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Kurz vor dem Tunnel, der die Copacobana von Botafogo trennt, sehe ich zum erstenmal ein Gruppe von Kindern, die scheinbar planlos herumlungern. Beim näheren Hinsehen handelt es sich um Strassenkids, die vor meinen Augen aus kleinen Plastikwasserflaschen irgendwelche Chemikalien schnüffeln. Kein schönes Bild in Sichtweite des Strandes. Aber so ist Rio. Hier liegen Schönheit und Elend dicht beieinander.
Und Sonne und Regen auch. Gerade bin ich aus dem Tunnel, und habe noch ein paar huntert Meter bis zum Hostal, das geht der Regen los. Mal wieder durchnässt komme ich in meine Unterkunft. Naja, vielleicht wird morgen Ipanema besser. Auf jeden Fall trockne ich jetzt erstmal die Klamotten.
Ausserdem streiken langsam meine Fuesse. Gottseidank ist morgen der letzte Tag meiner Erkundungsreise. Habe bis jetzt knapp 150 km in sechs Tagen zu Fuss zurueckgelegt. (Haben wir mal auf der Karte hier im Hostel nachgerechnet).