Der neue kubanische Präsident Raúl Cubas hat die Beschränkungen für den Verkauf von Fernsehern und Computern aufgehoben. Seit 2003 war der Verkauf solcher Geräte von der Regierung offiziell mit Verweis auf die Stromknappheit im Land eingeschränkt worden. Nun hat sich nach Regierungsangaben die Versorgung mit Elektrizität verbessert, so dass ein Verkauf nun wieder uneingeschränkt möglich ist.
Kubas neuer Präsident hat sich zum Ziel gesetzt, die Wirtschaft des Landes künftig weniger zu reglementieren. Schon vor rund einer Woche war der bisher streng staatlich kontrollierte Verkauf von kleinen Geräten für die Landwirtschaft liberalisiert worden. Ob das wieder vorhandene Konsumangebot jedoch zahlreiche Käufer findet, bleibt abzuwarten. Für den Grossteil der Bevölkerung dürfte ein Fernseher und erst recht ein Computer weiterhun in unerreichbarer Ferne liegen.
Wie das brasilianische Online-Magazin G1 schreibt, kostet ein PC derzeit in Havanna ca. 1000 konvertierbare Peso, umgerechnet etwa 650 Euro. Der Mindestlohn in Kuba liegt bei 408 kubanischen Peso, etwa 11 (elf) Euro. Der konvertierbare Peso ist an den Dollar gekoppelt und liegt im Verhältnis von 1:24 zum kubanischen Peso, mit dem die Arbeitskräfte des Landes bezahlt werden. Konsumgüter sind jedoch nur in der Parallelwährung erhältlich. Daher wird sich trotz der Liberalisierung an den Verhältnissen mittelfristig wenig ändern.