Tsunami nach schwerem Erdbeben vor Chiles Küste

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Datum: 02. April 2014
Uhrzeit: 09:12 Uhr
Ressorts: Südamerika
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Nach Angaben der US-Erdbebenwarte wurde vor der Küste im Norden Chiles am Dienstagabend (1.) ein Erdbeben der Stärke 8,2 auf der Richterskala gemessen. Das Erdbeben ereignete sich um 20.46 Uhr Ortszeit und löste einen Tsunami aus. Sein Epizentrum lag 86 km nordwestlich der Stadt Iquique in einer Tiefe von 10 Kilometern. Nach letzten Informationen kamen bislang fünf Menschen ums Leben, drei weitere wurden verletzt.

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Über Radio und Fernsehen hat die chilenische Regierung bereits kurz nach dem Beben die Evakuierung des Küstenstreifens angeordnet und die Bevölkerung dazu aufgerufen, Schutzunterkünfte aufzusuchen. In den folgenden Stunden erreichten bis zu 2 Meter höhere Tsunami-Wellen die Küsten und versetzten die Menschen in Angst und Schrecken. Nach Medienberichten ereigneten sich bis in die frühen Morgenstunden über 30 Nachbeben mit Stärken zwischen 4,5 und 5,4 auf der Richterskala.

In der Region Arica kam es nach ersten Berichten zu Stromausfällen. In der Hafenstadt Iquique wurden der Kontrollturm des Flughafens beschädigt und verschiedene Brandherde gemeldet. In anderen Gebieten berichteten die Menschen via SMS von Erdrutschen. Durch den Tsunami kam es in einigen Regionen zu Überschwemmungen. Elf Krankenhäuser im Norden des Landes mussten evakuiert werden.

Noch in der Nacht erklärt Chiles Präsidentin Michelle Bachelet für die Regionen Arica, Parinacota und Tarpacá den Katastrophenzustand und ordnete die Entsendung von Spezialeinheiten an. Diese sollen die öffentliche Sicherheit gewährleisten und mögliche Plünderungen verhindern.

StepMap-Karte StepMap

Bereits kurz nach dem Beben waren die Küstenregionen von Chile, Peru, Ecuador, Kolumbien, Panama, Costa Rica und Nicaragua Tsunami-Warnungen herausgegeben worden. Die Erdstöße waren auch in Peru und in La Paz, Oruro und Cochambaba in Bolivien zu spüren. Auch in Peru wurden zahlreiche Küstenbewohner evakuiert, gleiches gilt für die Bevölkerung des Archipels Juan Fernández. Eine Warnung wurde ebenso für die Osterinseln und Hawaii ausgesprochen.

In der Region um Iquique war erst Mitte März ein Beben der Stärke 6,7 verzeichnet worden. Die Seismologen hatten zudem alleine in den vergangenen sieben Tagen in der Region 13 Erdbeben verzeichnet. Diese waren jedoch allesamt deutlich schwächer, zudem ereigneten sie sich in deutlich größerer Tiefe.

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