Athleten der Junior-Weltmeisterschaft erkranken vor Wettkampf in Rio de Janeiro

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Die Guanabara-Bucht ist auch ein Jahr vor der Olympiade noch extrem verschmutzt (Archivbild: Tania Regio / ABr)
Datum: 16. August 2015
Uhrzeit: 16:31 Uhr
Ressorts: Sport
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Ende Juli haben die schlechten Ergebnisse der Wasserproben an den olympischen Austragungsorten für Aufsehen gesorgt. Jetzt sind bei den ersten Testläufen und Ruderwettkämpfen 14 Athleten erkrankt. Vom olympischen Organisationskomitee wird verneint, dass dies mit der Verschmutzung des Lagoa Rodrigo de Freitas zusammenhängt, auf dem die Junior Ruderweltmeisterschaft stattgefunden hat.

Acht US-amerikanische, drei britische und drei australische Athleten sowie ein Trainer sollen an Durchfall leiden. Während der betreuende Arzt der US-Sportler in einem Interview die Wasserqualität des Sees für die Erkrankung verantwortlich gemacht hat, wird dies vom olympischen Komitee ausgeschlossen. Es argumentiert damit, dass die Athleten schon vor der Austragung der Rudermeisterschaft erkrankt seien. Darüber hinaus hat es laut Komitee keine offiziellen Beschwerden gegeben.

Dass die Wasserqualität des Sees Rodrigo de Freitas, der Guanabara-Bucht und der Copacabana zu wünschen übrig lässt, ist mit Untersuchungen der südbrasilianischen Universität Rio Grande do Sul belegt worden, die von der amerikanischen Nachrichtenagentur AP in Auftrag gegeben worden ist. Nach dieser sollen 75 Prozent der genommenen Proben zu Hohe Werte an Kolibakterien sowie an verschiedenen Viren aufweisen. Von den zuständigen brasilianischen Behörden wird darauf verwiesen, dass die brasilianischen Grenzwerte für Bakterien eingehalten würden. Keine Tests gibt es indes von offizieller Seite über Viren.

Während spezielle Boote damit beschäftigt sind, zumindest einen Teil der enormen Müllmengen aus der Baía Guanabara zu entfernen, fehlt es nach wie vor an Kläranlagen. Kritisiert wurde dies auch bei der öffentlichen Anhörung zum Problem der Wasserverschmutzung Rio de Janeiros. Lediglich von 15 Prozent der 7,5 Millionen Menschen der 15 Munizipien im Umfeld der Guanabara-Bucht wird das Abwasser geklärt.

Schnelle Verbesserungen könnten indes acht geplante Behandlungsstationen der Zuflüsse bringen. Wie von Experten bei der Anhörung verlautbart wurde, ließen sich diese in nur wenigen Monaten einrichten. Allerdings ergießen sich 55 Flüsse und Bäche in die Bucht.

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