Brasiliens Justiz macht Trinkpausen bei Fußball-WM zur Pflicht

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Datum: 20. Juni 2014
Uhrzeit: 19:46 Uhr
Ressorts: Sport
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Künftig müssen bei den Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft Pausen eingelegt werden, wenn die Temperatur im Stadion 32 Grad überschreitet. Sollte dies nicht geschehen, muss die FIFA eine Strafe in Höhe von umgerechnet etwa 66.000 Euro pro Spiel zahlen. Entschieden hat dies am Freitag (20.) ein Arbeitsgericht in Brasília. Allerdings kann gegen das vorläufige Urteil, welches landesweit umgesetzt werden muss, noch Einspruch eingelegt werden. Dies wurde bereits vom Staatsministerium angekündigt. Sie hatten obligatorische Trinkpausen schon bei Temperaturen ab 30 Grad gefordert.

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Der Richter ist mit seiner Entscheidung damit nur in Teilen den Antrag des Staatsministerium nachgekommen. Er beschied, dass immer dann, wenn die Thermometer in der Arena mehr als 32 Grad anzeigen, die Schiedsrichter nach 30 Minuten zu einer Pause pfeifen müssen. Erst nachdem sich die Spieler erfrischt haben, darf wieder gespielt werden. In seiner Begründung weist der Richter daraufhin, dass die Trinkpausen keineswegs seine Erfindung seien. Vielmehr habe die FIFA selbst diese in ihrem Reglement festgehalten, bisher aber noch nicht eingehalten. Jetzt kommt der Verband allerdings nicht mehr drum herum. Hält er das Urteil nicht ein, drohen die heftigen Strafen. Die FIFA kann gegen das Urteil jedoch ebenfalls noch Widerspruch einlegen, sofern dem Verband nicht das brasilianische Staatsministerium zuvorkommt, welches gerne noch strengere „Arbeitsschutzregeln“ hätte.

Dass sich die Temperaturen sehr wohl auf die Leistungsfähigkeit der Spieler auswirkt, wird mittlerweile von mehreren Seiten bestätigt. Der deutsche Bundestrainer Joachim Löw verwies bei der Pressekonferenz am Freitag daraufhin, dass die lateinamerikanischen Mannschaften mit den klimatischen Bedingungen in Brasilien besser umgehen könnten. Die Ergebnisse scheinen dies zu bestätigen. Von acht Spielen, bei denen lateinamerikanische und europäische Mannschaften gegeneinander angetreten sind, wurden sechs von den Lateinamerikanern gewonnen. Auch beim Spiel zwischen Costa Rica und Italien am Freitag in Recife gingen die Zentralamerikaner als Sieger vom Platz. Allerdings lag da die Höchsttemperatur bei „nur“ bei 29 Grad.

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