In einem stark umkämpften Spiel trennten sich am Freitag (25.) Brasilien und Portugal mit einem torlosen Unentschieden. Die rund 67.000 Zuschauer im Moses Mahbida – Stadion in Durban erlebten allerdings keine überragende Partie, vielmehr flachte das mit Spannung erwartete Match mit zunehmender Spieldauer immer weiter ab. Dabei war jedoch Brasilien über weite Strecken die spielbestimmende und weitaus offensiver eingestellte Mannschaft.
Portugal hatte beim 19. Aufeinandertreffen mit der brasilianischen Nationalmannschaft die 6:2 Niederlage vom November 2008 in Brasília noch nicht richtig verdaut und begann extrem defensiv. Hinter einer 5-Reihe, die schon im Mittelfeld jeden Angriff der Südamerikaner abzublocken versuchte, lauerte alleinig Superstar Ronaldo, der jedoch gegen Seleção-Chef Lúcio kaum etwas ausrichten konnte. Brasilien hingegen stürmte ungewohnt mit Nilmar und Luis Fabiano, Robinho pausierte kurzfristig aufgrund Muskelschmerzen. Auch musste Trainer Dunga auf Elano (Schienbeinprellung) und Mittelfeldstratege Kaká (Gelb-Rot-Sperre) verzichten. Für sie rückten Daniel Alves und Julio Baptista in die Startelf.
Die grösste Chancen für einen Treffer hatte ohne Zweifel am Ende die Brasilianer. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde die Seleção immer offensiver, war vor allem von rechts über Maicon für Unruhe im portugiesischen Strafraum sorgte. In der 30. Minute hatte Nilmar dann den Führungstreffer auf dem Fuss, scheiterte jedoch am portugiesischen Torhüter Eduardo, der den Ball gerade noch an den Pfosten lenken konnte. Kurz darauf war es der zweite Stürmer Luis Fabiano, der mit einm Kopfball knapp neben den Kasten die Führung zur Halbzeitpause verpasste.
In den zweiten 45 Minuten wurde Portugal stärker und konnte einige wenige Chancen herausarbeiten, scheiterten jedoch stets am glänzend aufgelegten Julio César. In der Schlussphase setzte Trainer Dunga, der mit dem Spiel seiner Mannschaft keineswegs zufrieden war, noch einmal seine Joker ein. Mit Ramires und Grafite kamen für Luis Fabiano und Julio Baptista zwei weitere Offensivkräfte auf den Platz. Die grösste Chance hatte dann noch Ramires kurz vor dem Schlusspfiff, als sein Distanzschuss von einem portugiesischen Abwehrspieler abgelenkt wurde. Eduardo sprang daher ins Leere, erreichte den über ihn hinwegfliegenden Ball jedoch noch mit einer Hand und lenkte ihn aus der Gefahrenzone.
Durch das Unentschieden sicherte sich Brasilien den Gruppensieg und Portugal den sicheren Einzug ins Achtelfinale. In der parallel verlaufenden Begegnung schlug die Elfenbeinküste Nordkorea zwar mit 3:0, eine Chance auf die nächste Runde hatten die Afrikaner lediglich bei einem Kantersieg und einer Niederlage Portugals. Die Seleção trifft nun am Montag (28.) um 20.30 Uhr MESZ im Ellis Park Stadion von Johannesburg auf Chile, die zwar Spanien mit 1:2 unterlagen, sich durch das torlose Unentschieden zwischen Honduras und der Schweiz jedoch trotzdem das Ticket ins Achtelfinale lösten.