Während der UN-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20 diskutieren Delegierte aus fast allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen hinter verschlossenen Türen über die Zukunft der Erde. „Green Economy“ und „Nachhaltigkeit“ sind die beiden Wörter, die in diesem Zusammenhang und auch in dem derzeit rund 80-seitigen Entwurf des Abschlussdokuments vermutlich am häufigsten fallen.
Parallel zu den Konferenzen finden an zahlreichen Stellen in Rio de Janeiro sogenannte „Side-Events“ statt. Es ist vornehmlich die Zivilgesellschaft, die auf über 500 Nebenveranstaltungen, Diskussionsrunden und Workshops ihre Meinung für die „gemeinsam gewollte Zukunft“ ausarbeiten und die Ergebnisse ins Konferenzzentrum tragen wollen.
Erwartungsgemäß dürfte in den kommenden Tagen nicht alles so organisiert und geplant ablaufen. Auch von dem streng abgeschirmten Riocentro, wo vom 20. bis 22. Juni mehr als 100 Staats- und Regierungschefs einfinden werden, wird bereits jetzt – wenn auch leise – gegen die globale Politik protestiert. Aufmerksamkeit erregte dabei am heutigen Freitag ein Mann, der sich symbolisch vor dem Presseeingang ans Kreuz fesselte, um so auf Not und Rassismus in der Welt aufmerksam zu machen.
Die Sicherheitsbeamten liessen ihn genauso gewähren wie eine Gruppe vom Tierschützern, welche für eine vegetarische Lebensweise demonstrierten. Ob es jedoch bei diesen einzelnen Protesten bleibt oder aber Globalisierungsgegner und Umweltschützer an den drei Haupttagen der Konferenz sich lautstark für ihre jeweiligen Ziele einsetzen, bleibt abzuwarten.