In Brasilien ist die Landwirtschaft weiter auf dem Vormarsch. Zwischen 2006 und 2017 hat die bewirtschaftete Fläche um fünf Prozent zugenommen. Allein der Zuwachs nimmt eine Fläche größer als ganz Griechenland ein. Insgesamt belegen Acker und Weiden in Brasilien laut dem „Censo Agro 2017“ mittlerweile über 3,5 Millionen Quadratkilometer Land.
Erweitert wurden die landwirtschaftlichen Flächen vor allem in den beiden Bundesstaaten Pará und Mato Grosso. Die stehen ebenso bei den illegalen Rodungen des Amazonas-Regenwaldes seit Jahren an der Spitze der Kahlschlag-Statistik.
Vorgelegt wurden die neuesten Daten über die Landwirtschaft des südamerikanischen Landes vom Statistikamt IBGE. Das hat ebenso herausgefunden, dass der Agrobereich in den vergangenen elf Jahren eine Modernisierung erlebt hat. Gestiegen ist beispielsweise die Zahl der Höfe mit einem Traktor. Sie hat um beinahe 50 Prozent zugenommen. Allerdings sind nur 1,23 Millionen Höfe der insgesamt 5,07 Millionen landwirtschaften Betriebe Brasiliens mit einem Traktor ausgestattet.
Einhergegangen ist mit der Modernisierung ein Abbau der Arbeitskräfte. Für jeden verkauften Traktor sind vier Landarbeiter ausgestellt worden. Zwischen 2006 und 2017 haben 1,5 Millionen Landarbeiter ihre Stelle verloren. Die Landwirtschaft ist dennoch ein wichtiger Arbeitgeber. Sie beschäftigt 15 Millionen Menschen.
Insgesamt hat die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in den vergangenen elf Jahren abgenommen. Gleiches gilt für die Zahl der Rinder. Die ist um 2,8 Prozent auf 171 Millionen abgesunken. Gleichzeitig wurde vom IBGE eine Landkonzentration festgestellt. So ist bei den Großgrundbesitzern mit mehr als tausend Hektar Land ein Zuwachs registriert worden. Sie sind es auch, die 98 Prozent der neu hinzu gekommenen landwirtschaftlichen Flächen auf sich vereinen.
Zugenommen haben ebenso die künstlich bewässerten Anbauflächen sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.