Nach einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ipea sind im Jahr 2015 über 4,1 Millionen Brasilianer unter die Armutsgrenze gerutscht. Betroffen ist davon beinahe jeder zehnte Einwohner des südamerikanischen Landes. Gestiegen ist ebenso die Zahl derjenigen, die in extremer Armut leben.
Seit 2011 hat Brasilien eine stete Abnahme der Armutszahlen registriert. Das gilt jetzt nicht mehr. Von 2014 auf 2015 hat die Armut nach der vom brasilianischen Institut Ipea vorgelegten Studie von 8,10 Prozent auf 9,96 Prozent zugenommen. Eingestuft werden darin Familien, die pro Familienmitglied mit weniger als einem Viertel des gesetzlichen Mindestlohnes überleben müssen und damit mit weniger als 127,5 Reais (derzeit etwa 35 Euro) im Monat.
Angewachsen ist ebenso die Zahl der in extremer Armut lebenden Brasilianer, die von weniger als 70 Reais (etwa 19 Euro) pro Familienmitglied leben. Ihr Anteil ist von 3,01 Prozent im Jahr 2014 auf 3,63 Prozent im Jahr 2015 gestiegen.
Hinzu kommen 24,3 Prozent der Bevölkerung, die als gefährdet gelten. Ihnen steht lediglich ein monatliches Pro-Kopf-Einkommen in Höhe eines halben Mindestlohnes zur Verfügung. Im Jahr 2014 gehörten zu dieser Gruppe etwa 22,1 Prozent.
Gesunken ist indes das durchschnittliche Monatseinkommen der Brasilianer. Das lag 2014 bei 803,36 Reais (derzeit etwa 217 Euro). Im Jahr 2015 ist das Pro-Kopf-Einkommen laut Ipea um etwa sieben Prozent auf 746,84 (etwa 202 Euro) Reais abgesackt.
Verantwortlich gemacht wird für den Anstieg der Armut die Wirtschaftskrise.