Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat in ihrer Ansprache beim Weltklimagipfel in New York ein strengeres, internationales Abkommen zur Abwendung des Klimawandels verteidigt. Nicht unterzeichnet hat Brasilien allerdings die Erklärung zur Nicht-Abholzung der Wälder. Damit bleibt ausgerechnet das Land, welches den größten zusammenhängenden Regenwald der Welt beherbergt, bei dem Abkommen außen vor.
Während die Europäische Union, Kanada, die USA und andere Länder zugesagt haben, die Kahlschläge bis 2020 zu halbieren und bis 2030 komplett einzustellen, ist Brasilien keine Verpflichtungen eingegangen. Das Land sei bei der Ausarbeitung des Dokumentes nicht gefragt worden, hieß es zur Begründung. Allerdings wird von Regierungsseite ebenso darauf verwiesen, dass in dem Abkommen nicht über legale und illegale Holzentnahmen unterschieden werde. Nach brasilianischen Gesetz ist unter Einhaltung bestimmter Regeln eine nachhaltige Nutzung und ebenso ein teilweises Abholzen für die landwirtschaftliche Nutzung erlaubt. Im Falle Amazoniens müssen dabei jedoch 50 Prozent der Waldfläche erhalten und als Schutzflächen ausgewiesen werden. Eine Rolle spielt darüber hinaus die wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens. Im Amazonasgebiet entstehen derzeit etliche Wasserkraftanlagen zur Stromversorgung des aufstrebenden Landes. Weitere sind zudem geplant.
Dennoch kann Brasilien nach eigenen Angaben große Erfolge bei der Bekämpfung der illegalen Kahlschläge vorweisen. So sind nach offiziellen Angaben die Kahlschläge in den vergangenen zehn Jahren um 79 Prozent zurückgegangen. Die Abholzungsrate ist im vergangenen Jahr zwar erstmals wieder um 28 Prozent gestiegen, dennoch sind die abgeholzten Flächen jedoch wesentlich geringer als vormals.
Anders als die Regierung Brasiliens haben zudem immerhin die drei Bundesstaaten Acre, Amapá und Amazonas das freiwillige Abkommen zur Nicht-Abholzung unterschrieben.