NSA-Skandal: Brasilien und EU planen direktes Unterseekabel

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Datum: 24. Februar 2014
Uhrzeit: 11:55 Uhr
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Angela Merkel, Bundeskanzlerin Deutschlands, war ebenso verärgert, wie Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff. Der Grund war ganz einfach und residiert in der Pennsylvania Avenue 1600 in Washington DC, USA. Der amerikanische Präsident Barack Obama hatte in Form der NSA die Telefone beider Frauen abgehört. Die Verärgerung war groß. Nun holen sie zum Gegenschlag aus.

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Wie die ‚Süddeutsche Zeitung’ berichtet, sind die alten Pläne ein Datenkabel von Brasilien nach Europa zu verlegen wieder aus den Schreibtischen der Regierungen gekramt worden. Aktuell kommunizieren beide Kontinente lediglich über Kabel, die allesamt über die USA führen. Eine Telekommunikationsleitung durch den Atlantik von Lissabon in den Norden Brasiliens nach Fortaleza ist zu alt. Die im Jahr 2000 verlegte Atlantis II eignet sich lediglich zum fernmündlichen Verkehr. „Für den Internet-Datenverkehr ist sie nicht geeignet“, schreibt die Zeitung.

Damit nun auch wieder ohne die lästige NSA im Nacken miteinander gesprochen und im Internet verkehrt werden kann, soll das neue Glasfaserkabel schnell kommen. Die nötige Eile sei bisher nicht da gewesen, sondern erst in den vergangenen Wochen aufgetreten, erklärte ein EU-Beamter der ‚SZ’.

Die staatlich kontrollierte Fernmeldegesellschaft TeleBras soll schon einen Schritt weiter sein und mit dem spanischen Unternehmen Islalink ein Joint Venture gegründet haben. Bis Jahresmitte sollen weitere Firmen folgen, aber auch über die Grenzen Brasiliens hinaus bestünde Interesse. In einem Abwasch soll auch das kontinentale Hinterland erschlossen werden.

Inwieweit Gelder der Europäischen Union in diese Vorhaben gesteckt werden ist noch offen. Doch Ratspräsident Herman Van Rompuy betonte bereits die Wichtigkeit einer besseren, schnelleren und insgesamt auch billigeren Verbindung. So könnten beide Seiten „die Vorzüge neuer Technologien sicher und ein freies und offenes Internet nutzen“. Und vor Freund und eben auch Feind besser schützen

Erste Gespräche auf Regierungsebene können bereits am Rande des EU-Brasilien-Gipfels in diesen Tagen in Brüssel getroffen werden.

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