ThyssenKrupp will Stahlwerk in Brasilien weiterhin abstoßen

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Datum: 14. Januar 2014
Uhrzeit: 08:24 Uhr
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Auch wenn ein erster Verkauf des Stahlwerks in Rio de Janeiro scheiterte, will der deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp weiterhin versuchen die Anlage zu verkaufen.

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„Mittel- und langfristig, das muss man ganz klar sagen, wollen wir auch das Werk in Brasilien nicht bei ThyssenKrupp haben“, sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger unmissverständlich in einem Interview des ‚Deutschlandfunks’. Die Lage müsse nun über die kommenden zwei, drei Jahre hinweg beobachtet werden, denn einen festen Zeitplan wollte er nicht noch einmal festzurren. „Also ich möchte – das habe ich sicher auch gelernt bei dem Verkaufsprozess mit Americas – keinen neuen Zeithorizont aufmachen“, erinnerte er sich an die anderthalb Jahre des Suchens für einen Käufer der Sparte Steel Americas.

Das Werk am Zuckerhut sorgte von Beginn an für Pleiten, Pech und Pannen bei dem DAX-Konzern. Acht Milliarden Euro hat das Rohstahlwerk in Brasilien bisher verschlungen. Die ebenso defizitäre Anlage in den USA musste mit fünf Milliarden Euro zusätzlich befeuert werden. Inzwischen ist die Anlage für knapp eine Milliarde Euro an ArcelorMittal und Nippon Steel verkauft worden.

Den Gesamtkonzern brachte Hiesinger mit dem Stahlwerk-Fiasko fast in den Ruin. Fünf Milliarden Euro Schulden hat das Unternehmen auch dadurch im vergangenen Geschäftsjahr in der Bilanz stehen. Eine Kapitalerhöhung im Dezember in Höhe von 880 Millionen Euro rettete den Konzern vorm Ertrinken. Eine bessere Lage des Konzerns will Hiesinger mit mehr Erträgen erzeugen. „Wir müssen die Gewinne vor Steuern und Zinsen verdoppeln“, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Ein baldiger Verlauf des Stahlwerks in Brasilien steht zwar nicht auf der Tagesordnung, würde der Bilanz in einem Jahr aber gut zu Gesicht stehen.

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