Es war eine goldene Geschichte. Die großen Automobilriesen der Welt haben in Brasilien investiert. Nun mussten sie 2013 nach Jahren des Wachstums erstmals wieder einen herben Rückschlag verkraften. Wie der Branchenverband Anfavea am Dienstag mitteilte, worden in dem südamerikanischen Land 0,9 Prozent weniger Auto verkauf als noch im Jahr zuvor.
Auch wenn sich die knapp ein Prozent Rückgang nicht als gravierend lesen, so zeigen sie aber immerhin die erste negative Entwicklung auf dem brasilianischen Automobilmarkt seit zehn Jahren. Außerdem worden auf dem viertgrößten Automobilmarkt der Welt zuvor jeweils immer zweistellige Wachstumsraten erzielt.
Der Grund für den Rückgang liege in den höheren Steuern, teilte der Verband mit. Aber auch die knapperen Kredite und die hohen Schulden vieler Familien im Land des Fußball-WM-Gastgebers seien ausschlaggebend. Die vollgestopften Straßen in den Städten des Südamerika-Riesen sorgen für den Rest.
Dem nicht genug, werde sich die Branche auch nur langsam wieder erholen, ist sich der Verband sicher. Für dieses Jahr erwarte er einen nur leichten Anstieg von 1,1 Prozent. Für das geringe Wachstum seien auch die neuen Sicherheitsvorschriften für Autos verantwortlich. So gilt zum Beispiel seit dem 1. Januar eine allgemeine Airbag-Pflicht in Brasilien. Eine Folge ist die Einstellung der Produktion des legendären VW-Bullis Brasil.