Dilma Rousseff diskutiert mit Ministern über Sicherheitsfragen bei Weltjugendtag 2013

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Datum: 20. Juli 2013
Uhrzeit: 21:56 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Brasilien Staatspräsidentin Dilma Rousseff hat sich am Samstag überraschend mit mehreren Ministern getroffen, um über die Sicherheitsmassnahmen bei dem bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus zu beraten. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Agência Brasil mitteilte, stand das Treffen mit Aussenminister Antonio Patriota, Verteidigungsminister Celso Amomrim, Justizminister José Eduardo Cardozo und dem Generalsekretär des Präsidialamtes, Gilberto Carvalho, nicht auf der zuvor veröffentlichten Agenda.

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Rousseff verliess für die Zusammenkunft im Präsidentenpalast vorzeitig eine Sitzung mit dem Vorstand ihrer Arbeiterpartei PT. Besprochen wurden laut einem Regierungssprecher eine Check-Liste der zu treffenden Sicherheitsmassnahmen sowie Einzelheiten über die Beteiligung des Staatsoberhauptes am Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro. Gemäß der Programmplanung des Vatikans will der Pontifex noch am Montagabend kurz nach seiner Ankunft in Rio de Janeiro dem brasilianischen Staatsoberhaupt im Gouverneurspalast der Samba-Metropole einen Höflichkeitsbesuch abstatten.

Zu dem alle zwei Jahre stattfindenden Mega-Event vom 23. bis 28. Juli werden rund zwei Millionen Gläubige und Pilger aus aller Welt unter dem Zuckerhut erwartet. Über 20.000 Busse werden die Teilnehmer aus allen Landesteilen an die Copacabana bringen, wo Papst Franziskus am Donnerstag und Freitag erwartet wird. Über 20.000 Einsatzkräfte von Militärpolizei, Nationalgarde, Zivilpolizei, Zivilschutz und lokalen Ordnungshütern sind am sofort im Dauereinsatz. Zuletzt wurde die Zahl der Beamten aufgrund angekündigter Massenproteste gegen die brasilianische Regierung nochmals massiv erhöht. Auch der brasilianische Geheimdienst Abin hat ein umfassendes Überwachungsprogramm eingerichtet, um die Sicherheit des Papstes und der Gläubigen zu gewährleisten.

Derweil haben Gruppen wie Anonymus Brasil im Internet zu neuerlichen Protesten während des Papstbesuches aufgerufen. Die sozialen Bewegungen kritisieren seit gut zwei Monaten die immensen Aufwendungen von Steuergeldern für Großveranstaltungen wie die Fussball-Weltmeisterschaft 2014 oder die Olympiade 2016. Aber auch die Kosten des diesjährigen Weltjugendtages werden thematisiert. Wie nun bekannt wurde, soll der Event umgerechnet rund 120 Millionen Euro kosten. 70 Prozent davon würden jedoch von den Teilnehmern und Sponsoren aufgebracht, erklärte das lokale Organisationskomitee des Weltjugendtages.

Laut der brasilianischen Regierung würden seitens des Staates die meisten Kosten für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen anfallen. Bei Papst Franziskus handele es sich um den Besuch eines Staatsoberhauptes, dessen entsprechender Empfang ebenfalls Ausgaben verursache. Genaue Zahlen will Brasília jedoch erst nach Ende des Weltjugendtages veröffentlichen.

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